Wie sieht eigentlich mein Tag nach dem Bereitschaftsdienst aus? Tatsächlich gibt es einige, die mich das bisher schon gefragt haben und in diesem Beitrag möchte ich Euch dies beantworten. Mein Alltag nach dem Vierundzwanzigstundendienst sieht natürlich nicht immer identisch aus. Besonders je nachdem wie der Dienst war verändert sich meine, nennen wir es, Routine am nächsten Tag.
Das Dienstsystem
Kurze Zusammenfassung. Als Operationstechnische Assistentin kann man auch sehr viele unterschiedliche Arbeitszeiten und Schichtsysteme haben. In meiner Klinik ist es folgendermaßen: Es gibt den normalen Frühdienst, den Bereitschafstdienst – unter der Woche über 20 Stunden und an Wochenenden, sowie Feiertagen 24 Stunden -, sowie den Rufdienst. Als Rufdienst hat man unter der Woche den normalen Frühdienst und muss dann im Anschluss entweder länger bleiben, im schlimmsten Fall bis zum nächsten Morgen (also auch 24 Stunden), oder bei Bedarf telefonisch auf Abruf sein.
Beim Bereitschaftsdienst ist man 20 oder 24 Stunden in der Klinik vor Ort. Wenn man Glück hat, dann muss man in diesem Zeitraum gar nicht oder nur geringfügig arbeiten. So kann man dann beispielsweise die Zeit auf seinem Dienstzimmer verbringen oder bei gemeinsamen Gesprächen mit seinen Kollegen. Im schlimmsten Fall muss man jedoch auch mal die gesamte Zeit durcharbeiten und das zehrt wirklich an den eigenen Kräften. Am Tag nach dem Dienst ist man für nichts zu gebrauchen und auch der Folgetag ist katastrophal. Meist ist der zweite Tag nach dem Bereitschaftsdienst sogar schlimmer – ähnlich wie beim Muskelkater.
Der Tag nach dem Bereitschaftsdienst
So, da wir jetzt gerade schon bei dem Tag nach dem Bereitschaftsdienst waren, kommt hier jetzt die ausführliche Variante. Dadurch, dass ich nicht weit von meinem Arbeitsplatz entfernt wohne, habe ich die Möglichkeit, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
Und gerade dieses Fahren mit dem Rad zur Arbeit rettet mir nach einem anstrengendem Dienst gerne mal den Tag. Denn durch den Frühsport und durch die frische Luft wird man direkt wach. Mit dem Sport geht es zuhause meist direkt weiter. Denn dort schnappe ich mir direkt meinen Hund und gehe mit ihm ausgiebig spazieren oder sogar laufen.
Ist der Dienst jedoch sehr lang und antrengend gewesen, trinke ich zuhause auch gerne erst mal noch ein bis zwei Tassen Kaffee, damit ich wach werde und gehe dann im Anschluss mit Bailey an die frische Luft.
Ich bin eher der Typ “ich bleibe wach und gehe abends lieber früher schlafen”. Würde ich mich nach dem Bereitschaftsdienst erst mal hinlegen, hätte ich das Gefühl ich würde den halben Tag verschlafen wodurch ich mich automatisch schlecht fühle. Allerdings geht bei mir der Plan mit dem abends früher schlafen gehen oftmals auch nicht auf, was ich am nächsten Tag dann bitter bereue.
In den meisten Fällen fange ich nach dem Bereitschaftsdienst (und nach dem Frühstück) auch direkt an die Wohnung von oben bis unten zu putzen. Denn meistens komme ich unter der Woche kaum dazu oder mache dies nur ganz sporadisch. So ein Hund gibt so viel Liebe, macht aber leider auch sehr sehr viel Dreck.
Wie Ihr wahrscheinlich gerade gemerkt habt, ich brauche nach dem Dienst einfach Bewegung oder muss in Bewegung bleiben. Damit ich wach bleibe und nicht müde und K.O. ins Bett falle. Denn früher bin ich nach einem anstrengendem Dienst auch erst mal schlafen gegangen, wodurch ich dann gerne mal die halbe Nacht wach lag.
Weitere Optionen für den Tag nach dem Bereitschaftsdienst
Optional arbeite ich an meinem freien Tag auch gerne die Sachen von meiner To-Do Liste ab, die ich sonst einfach nicht schaffe. Das kann ein normaler Wocheneinkauf sein oder die Zubereitung von Essen – denn unter der Woche habe ich das Glück, dass mein Freund das Essen kocht.
Da ich nach dem Frühdienst natürlich Zeit mit meinen Liebsten verbringen möchte, komme ich an diesen Tagen auch meist nicht dazu, beispielsweise an einem Blogbeitrag weiter zu schreiben. So ein Blogbeitrag braucht nämlich viel Zeit und Geduld und diese hab ich einfach nur an meinen freien Tagen.
An meinem dienstfreien Tag komme ich aber auch gerne anderen Hobbies von mir nach. So zum Beispiel der Fotografie und Bildbearbeitung (zu 99% ist hierbei mein Hund das Model), oder aber dem Nähen. Und Nähen fordert bei einem ungeübten Anfänger, so wie ich es bin, unheimlich viel Zeit. Allein das Abmessen und Schneiden der Stoffe kostet mich gerne mal die ein oder andere Stunde.
Und gerade bei diesem schönen Wetter kann man so viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Sei es einfach mit einem guten Buch oder bei der Gartenarbeit.
Das war es eigentlich auch schon. Das sind so ziemlich alle möglichen Varianten wie ich den Tag nach dem Bereitschaftsdienst verbringe. Wie sieht es denn bei Euch aus? Habt Ihr eine eigene Routine oder sieht es auch mal so /und mal so aus?
Ich wünsche Euch jedenfalls einen schönen Abend und einen ruhigen (nächsten) Dienst!
Eure franzi 🙂