Diese Fragen erwarten Dich im Vorstellungsgespräch zur ATA oder OTA!

Die Bewerbungen für die ATA- oder OTA-Ausbildung sind schon vor langer Zeit verschickt worden und dann kommt endlich die lang ersehnte Rückmeldung: eine Einladung zum Bewerbungsgespräch! Doch welche Fragen erwarten Dich genau im Vorstellungsgespräch zur ATA oder OTA? Einen kleinen Ausblick mit möglichen Antworten möchte ich Dir hier heute geben!

In dem Vorstellungsgespräch zur ATA oder OTA möchte sich der Gesprächspartner ein genaues Bild über Dich machen und herausfinden ob Du Dich auch zu dem jeweiligen Berufsbild genausten informiert hast. Denn nur so können Sie auch einschätzen ob Du ungefähr weißt was Dich in der Ausbildung erwarten wird. In diesem Beitrag findest Du einen kleinen Katalog mit Erklärungen zu den einzelnen Fragen, sowie die ein oder andere Antwort.

 

Allgemeiner Fragen zu Dir und Deiner Person:

  1. Wer sind Sie? Erzählen Sie etwas von sich!

    Ich denke hierzu muss ich nicht so viel erzählen. Man möchte mit dieser Frage etwas über Dich als Person erfahren, was so z.B. nicht in der Bewerbung steht. Zugegeben: Viele Gesprächspartner werden sich nicht mehr unbedingt Deine Bewerbung vor dem Vorstellungsgespräch genau angesehen haben und daher alle Details zu Dir wissen. Mein Tipp: Erzähle nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Bist Du z.B. besonders engagiert oder hast in der Schule auch als Ersthelfer gearbeitet? Das macht Dich als Person natürlich noch mal interessanter!

  2. Weshalb haben Sie sich als ATA/OTA beworben?

    Hier möchte man natürlich Deine genaue Intention herausfinden. Auch wenn dem so ist, ist es nicht zu empfehlen den Beruf als Plan B zu einem möglichen Studium zu nennen.

  3. Warum OTA und nicht Krankenpflege?

    Diese Frage wird besonders gerne in einem Vorstellungsgespräch gestellt, bei dem einer der Gesprächspartner ebenfalls gelernte Pflegekraft ist/war. So war es z.B. bei mir. Ich hatte damals unter anderem mit der Schulleitung mein Vorstellungsgespräch. Die Schulleitung war selbst gelernte Pflegekraft und natürlich auch überzeugt von ihrem gelernten Beruf, da versucht man natürlich auch gerne potentielle Bewerber in den eigenen Beruf zu überzeugen.

  4. Wie sind Sie auf diesen Beruf gekommen?

    Seid hier ruhig ehrlich. Wie Seid Ihr auf den Beruf gekommen? Durch ein Praktikum, wo man spontan mal mit in den OP konnte? Oder weil man selbst mal einen Eingriff hatte und die Atmosphäre etc. spannend / interessant fand? Durch Social Media (bzw. durch mich und meine Präsenz :P?)

  5. Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?

    Hier ist es natürlich wichtig, sich im Vorfeld genau über die Berufsschule oder die Klinik informiert zu haben. Das Engagement, was Lou in Ihrem Weg als Mama zur OTA-Ausbildung beschreibt wirkt dabei natürlich sehr positiv und überzeugend.

  6. Was sind Ihre Stärken/Schwächen?

    Nicht zu viel und nicht zu wenig nennen! Gar keine Schwäche oder Stärke zu nennen wirkt im Vorstellungsgespräch alles andere als gut. Ein Satz den mir mein Papa im Bewerbungsgespräch mit auf den Weg gegeben hat war: „Meine Schwächen sind XXX, aber ist es wirklich eine Schwäche, wenn man sich dessen bewusst ist und aktiv daran arbeitet?“ Denn seine eigenen Schwächen zu kennen ist unheimlich wichtig und viel wert.

  7. Warum sollten wir Sie einstellen?

    Überzeuge Sie von Dir! Stelle deine besonderen Fähigkeiten in den Vordergrund, sodass man nur sagen kann: „Diesen Bewerber oder diese Bewerberin müssen wir unbedingt einstellen!“

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Fachliche und Berufsbezogene Fragen im Vorstellungsgespräch zur ATA oder OTA:

Natürlich möchte man im Vorstellungsgespräch auch herausfinden ob sich der Bewerber mit dem Beruf auseinandergesetzt hat. Antworten findest Du sicherlich ganz einfach, wenn Du meinen Blog durchforstet hast 😛

  1. Wie stellen Sie eine 0,9% NaCl-Lösung her?
    Besonders in der Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistenz sind die mathematischen Kenntnisse wichtig wie z.B. Dreisatz oder Prozentrechnung. Hin und wieder müssen auch OTAs Konzentrationen berechnen z.B. bei der Verwendung von Heparin-Kochsalzlösungen im Rahmen einer Portanlage. Generell kommt es in der Gefäßchirurgie für OTAs häufiger vor, dass sie auch mal ihre Mathekenntnisse aktivieren müssen.
    Die Antwort auf diese gestellte Frage ist jedoch recht einfach: Auf einen Liter Kochsalzlösung werden 9 Gramm Natriumchlorid (Kochsalz) gelöst. So erhält man eine isotonische Lösung, die denselben osmotischen Druck wie den des Blutplasmas besitzt.

  2. Was bedeutet DKG?

    Ganz einfach: Deutsche Krankenhausgesellschaft. Warum man das wissen möchte? Weil die Ausbildungen zur ATA oder OTA überwiegend nach den Empfehlungen der DRK bislang durchgeführt wurden. Seit 2022 sind sie staatlich anerkannt und laut meinem Wissensstand können sich aktuell nur diejenigen ihre Ausbildungen nachträglich staatlich anerkennen lassen können. Examinierte ATAs und OTAs die an Berufsschulen gelernt haben, die damals quasi ihr eigenes Süppchen gekocht und die Ausbildungen nach ihrem eigenen Curriculum durchgeführt haben, können sich derzeit nur mit einer Nachprüfung nachträglich staatlich anerkennen lassen. So ist zumindest mein derzeitiger Stand.

  3. Was bedeutet WHO?
    WHO steht für World Health Organization bzw. Weltgesundheitsorganisation. Spätestens seit der Corona Pandemie sollte diese Abkürzung jedem ein Begriff sein.

  4. Worin liegt der Unterschied zwischen ATA, OTA und CTA?
    Wenn man sich für die OTA, ATA oder auch CTA Ausbildung bewirbt, dann sollte man sich im Vorfeld natürlich ausgiebig mit diesen Berufsbildern befasst haben. Alle drei Berufe sind sehr unterschiedlich und haben natürlich ihre individuelle Daseinsberechtigung und man findet sie alle natürlich auch im OP selbst vor. Daher sollte man auch wissen worin die Unterschiede liegen und welche Hauptaufgaben jeder einzelne Beruf mit sich bringt.

  5. Was bedeutet unsteriler bzw. steriler Dienst?
    Das hier ist auch eine sehr beliebte Frage um herauszufinden, ob man sich mit dem Berufsbild der Operationstechnischen Assistenz genau befasst hat. Denn für den unsterilen und sterilen Dienst gibt es auch zwei andere Bezeichnungen die geläufiger sind. Nämlich den Springer (also den unsterilen Dienst) und den Instrumenteur oder die instrumentierende Fachkraft (steriler Dienst). 
    Ich wusste das in meinem Vorstellungsgespräch vor gut 11 Jahren damals übrigens nicht und bin bei dieser Frage ganz schön aufgeflogen. Aber hey! Wie Ihr ja wisst hab ich es trotzdem geschafft OTA zu werden 🙂

  6. Was ist ein Springer?
    Diese Frage könnt Ihr ganz einfach beantworten, wenn Ihr meinen Blog aufmerksam gelesen habt. Wie Ihr ja eben bereits gesehen habt, handelt es sich beim Springer um den sogenannten unsterilen Dienst – zumindest im Hinblick auf den Beruf OTA. Denn auch bei den ATAs gibt es sogenannte Springer. Diese springen natürlich nicht auf einer Stelle herum – das wäre viel zu viel Bewegung für die Kollegen der Anästhesie (etwas Spaß am Rande muss sein :P). Bei der Anästhesie ist der Springer für mehrere OP-Säle oder auch die Außenbereiche (z.B. Schockraum) zuständig. Häufig ist man daher leider im Rahmen des Personalmangels als Springer zuständig. Im Normalfall sollte eine Anästhesiepflegekraft nämlich nur für einen OP-Saal eingeteilt sein, den sie während des gesamten Arbeitstages betreut.

  7. Wofür steht die Abkürzung ITN?
    Wer sich für die Anästhesie interessiert, der sollte unbedingt wissen was sich hinter der Abkürzung ITN versteckt. Aber auch für OTAs und CTAs ist diese Abkürzung im Arbeitsalltag relevant. Sie steht nämlich für die Intubationsnarkose, also eine Allgemeinanästhesie mittels Intubationstubus.

  8. Was bedeutet ZNA?
    Im beruflichen Alltag kommt man auch häufig mit dieser Abkürzung in Kontakt. Auch im Rahmen der Ausbildung ist sie für einen durchaus relevant. ZNA bedeutet nämlich Zentrale Notaufnahme. Also der Ort, wo die schwer kranken oder verletzten Patienten zur Erstversorgung eintreffen und vor dort aus ggf. sogar direkt in den OP gebracht werden müssen.

 

Weitere mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch:

Da die Beantwortung jeder einzelnen Frage den Rahmen dieses Beitrags deutlich sprengen würde, habe ich dies hier nicht gemacht. Viele Fragen sind auch sehr individuell auf die Person selbst zu beantworten, da kann ich sowieso keinen Vorschlag zu machen. 

  1. Was motiviert Sie zur Ausübung dieses Berufes?
  2. Warum sind Ihre Noten in Fach XY nicht so gut?
  3. Sie haben Abitur, warum eine Ausbildung und kein Studium?
  4. Welche Beweggründe hatten Sie für den Abbruch Ihrer letzten Ausbildung?
  5. Was stellen Sie sich genau unter dem Beruf OTA/ATA vor?
  6. Warum haben Sie sich nach Ihrer letzten Ausbildung anders orientiert und diesen Beruf gewählt?
  7. Was sind Ihre Erwartungen an diese Ausbildung?
  8. Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
  9. Möchten Sie sich im Anschluss an die Ausbildung weiterbilden z.B. im Rahmen eines Studiums?
  10. Beschreiben Sie sich in 3 Worten!

Wenn Ihr Euch meinen kleinen Fragenkatalog genau angesehen habt, könnt Ihr für Euch schon rechtzeitig mögliche Antworten überlegen und noch besser ins Vorstellungsgespräch zur ATA oder OTA gehen. Wichtig ist, dass Ihr bei Euren Antworten immer bedenkt wie Euer Gesprächspartner ggf. darüber denken wird. Sagt Ihr z.B. dass Ihr nach der Ausbildung eigentlich direkt etwas anderes machen möchtet, dann wird man sich fragen wieso man Euch dann überhaupt einstellen sollte. Also immer ganz genau überlegen was man antwortet und wie man es formuliert um sich möglichst ins beste Licht zu rücken. Ich hoffe ich konnte Euch hiermit etwas unter die Arme greifen und wünsche Euch viel Erfolg. Wer weiß, vielleicht werden wir ja sogar ganz bald Kollegen!

Eure franzi 🙂

 

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