Probleme mit Kollegen? Was kann ich machen?

Hallo Ihr Lieben! In jeder Ausbildung und auch im späteren Berufsleben wird es auch mal Probleme mit einem Kollegen geben. Wo man sich einfach auch mal nicht so gut versteht. Doch es gibt Unterschiede zwischen “ich verstehe mich nicht mit jemandem” und “jemand behandelt mich nicht gut”. Eine ideale Lösung hierfür gibt es nicht. Aber ich kann Euch meine Gedankengänge und Ratschläge hierzu mitteilen.

Probleme in der Ausbildung

Während meiner Ausbildung hatte auch ich das ein oder andere mal ein Problem mit einem examinierten Kollegen. Der Grund hierfür war nicht immer ein Fehler meinerseits oder weil ich meine Arbeit nicht gut gemacht habe.

Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Doch das sollte keinem den Grund geben, jemanden schlecht zu behandeln! Aber solche Probleme gibt es leider häufig in Ausbildungen.

Bei mir gab es da beispielsweise einmal die Situation, dass ein Kollege bei einem anderen hinter meinem Rücken schlecht über mich geredet hat. Ob man mich mag ist mir relativ egal. Aber in diesem speziellen Fall wurden sogar die Tatsachen aus einer Siutation am Vortag einfach verdreht wodurch ich einfach noch schlechter dargestellt wurde.

Vorneweg: So etwas ist äußerst unprofessionell und geht einfach überhaupt nicht. Man sollte zum einen nie die Tatsachen verdrehen, damit man selbst in einem besseren Licht dasteht, zum anderen sollte man auch einfach nicht hinter dem Rücken bei anderen über jemanden reden. Sowas hat man in der Schule gemacht. Doch auch wenn wir in der Ausbildung sind, sind wir alle erwachsen und müssen solch ein Verhalten einfach nicht mehr erdulden.


Manchmal will man seinen Gegenüber einfach nur anschreien.
Quelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/am-telefon-anruf-anzug-arbeit-1587014/

Was mache ich wenn ich ein Problem mit einem Kollegen habe?

Der wichtigste Rat ist: Sprecht das Problem mit/bei dem Kollegen direkt an! Geht zu der jeweiligen Person hin und fragt nach einem Gespräch. Dieses sollte selbstverständlich nicht zwischen Tür und Angel stattfinden, sondern in einem ruhigen Moment und am besten in einem Raum ohne viele Zuschauer. Klärt direkt was der Grund für diese Situation ist. Aber immer freundlich und höflich bleiben. Ich weiß selbst, dass gerne mal die Emotionen überkochen. Aber das bringt in so einem Fall leider sehr sehr wenig.

Ihr solltet als erste Instanz immer den Konfliktpartner aufsuchen und dort direkt das Problem aus dem Weg schaffen. Ihr könnt, wenn es so ein ähnlicher Fall sein sollte wie bei mir, auch hinzufügen, dass diese Person ebenfalls direkt zu Euch hätte gehen sollen und nicht zu einem anderen Kollegen. Lasst in diesem Fall das Verdrehen der Tatsachen einfach unbemerkt, denn diese Korrektur führt nur zu einem vertieften Konflikt.

Lässt dieser Kollege jedoch nicht mit sich reden, dann geht zu Eurem Ansprechpartner. Das kann der Praxisanleiter sein, aber auch ein anderer examinierter Kollege, mit dem ihr euch gut versteht. Auch die Leitung könnte man noch hinzuziehen, doch die haben meist auch anderes um die Ohren und wollen von einem “Zickenkrieg” nichts wissen.


Gespräche bringen nichts

Wenn der erste Weg gescheitert ist und ein Gespräch Euch nicht weiterhilft, dann gilt es alles daran zu setzen, dass die Situation entschärft wird und nicht eskaliert.

Das kann zum einen durch eure innere Stimmung gesteuert werden. Denn wenn man beipielsweise mit dem Problem-Kollegen zusammenarbeiten muss, hat man automatisch eine innere Unruhe (zumindest habe ich die dann). Atmet tief durch und denkt einfach: einen Tag mit dem Kollegen schaffe ich mit links. Morgen ist ein neuer Tag und ein anderer Kollege da. Ihr seid ja zum Glück nicht immer mit ein- und demselben Kollegen eingeteilt. Das ist gerade in solchen Situationen sehr hilfreich.


Eine erneute Auseinandersetzung tritt auf

Sollte wieder ein Konflikt entstehen, dann schaut unbedingt, dass Ihr Zeugen im Raum/Saal habt. Versucht natürlich grundsätzlich möglichen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Dies wäre beispielsweise durch die “ins eine Ohr rein – ins andere Ohr raus”-Methode möglich. Einfach ignorieren, wenn man Euch gerade anschreit, beleidigt oder ähnliches. Ich weiß selbst, wie schwierig dies sein kann. Mein Temperament macht es mir nahezu unmöglich ein Anschreien oder Beleidigen zu ignorieren.

Was auch ich noch lernen muss, ist: selbst laut werden und den Konfliktpartner ebenfalls anschreien bringt nichts. Versucht ruhig zu bleiben. Erklärt, dass das Handeln des Kollegens so aktuell nicht zielführend ist und Ihr Euch in einer ruhigen Minute gerne mit dem Kollegen noch mal zusammen setzt um über den Vorfall zu reden. Besonders wenn der Patient im Saal nur eine lokale Anästhesie hat, sollte man dringend versuchen, die Auseinandersetzung abzuwenden. Welcher Patient möchte schon gerne während seiner Operation einen Konflikt hautnah miterleben? Patienten haben meist sowieso schon eine große Angst wegen des Eingriffs. Da müssen sie so etwas nicht auch noch miterleben.


Instrumentiertisch im OP - franzis-Blogstory.schreibnacht.de
Der Instrumentiertisch im OP – Der Chirurg hat hier ohne Eure Erlaubnis nichts zu suchen. Selbstbedienung ist nicht! franzis-Blogstory.schreibnacht.de

Der Chirurg bedient sich die ganze Zeit an meinen Instrumenten

Ist die Person, mit der Ihr ein offensichtliches Problem habt, nicht von der Pflege, sondern ein ärtzlicher Kollege, dann versucht ebenfalls zunächst immer das persönliche Gespräch zu suchen. Greift der Arzt – ich schreibe an dieser Stelle übrigens immer die männliche Variante – einfach nach Euren Instrumenten oder wirft sie Euch entgegen? Dann versucht ruhig und sachlich den Kollegen zu ermahnen bzw. zu korrigieren. “Dr. XY, bitte nehmen Sie sich nicht meine Instrumente. Ich bin dafür da, dass Ich sie Ihnen gebe“. Dies wäre beispielsweise eine Möglichkeit der “Korrektur” des ärztlichen Kollegen. Werden die Instrumente auf dem Patienten gesammelt bzw. nicht zurückgegeben oder gar Euch entgegengeworfen, könntet Ihr folgendermaßen agieren: Lasst die Chirurgen auflaufen. Sie wollen saubere Instrumente? Frische Tupfer oder eine neue Naht? Tja das gibt es nur als Gegenleistung. Bekommt Ihr keine Instrumente zurück, gibt es auch keine neuen Sachen für die Chirurgen. Tja, manchmal muss man mit den Chirurgen wie mit kleinen Kindern umgehen.

Je nach Ausbildungsstand und Situation könnte man beispielsweise auch noch anbringen, dass man den Tisch verlassen wird, wenn sich die Arbeitsweise des Arztes nicht ändert. Alternativ kann man auch mal mit Instrumenten wie der Kornzange vorsichtig auf die Finger hauen (auch wenn ich manchmal gerne den Hammer nehmen würde), um ein Zeichen zu setzen.


Eine andere Möglichkeit wäre die Ignoranz-Variante

Hierbei lasst Ihr die Selbstbedienung des jeweiligen Chirurgen einfach über Euch ergehen. Lasst Euch von Eurem Springer einen Stuhl geben und lehnt Euch zurück. Leider gibt es kein steriles Buch, sonst könntet Ihr die Zeit nun sinnvoll nutzen und lesen. Bei dieser Methode solltet Ihr jedoch trotzdem weiterhin darauf achten, dass alle Instrumente, Kompressen etc. wieder vollständig auf Eurem Tisch landen. Irgendwann wird der Chirurg merken, dass Ihr sein Verhalten toleriert bzw. mit einer kompletten Arbeitsverweigerung Eurerseits kontert. Manch einer reflektiert dann auch Euer Verhalten und kommt letztendlich zu dem Entschluss, dass er mit der Selbstbedienung doch aufhören sollte.
Habt Ihr noch andere Methoden bezüglich der Kollegen-Problematik? Sowohl von der Pflege, als auch von den Ärzten? Dann schreibt mir diese doch gerne in die Kommentare. Als Update werde ich diese auch gerne anfügen.
Ich wünsche Euch einen schönen Abend und einen tollen Start in die neue Woche – hoffentlich ohne Probleme mit den eigenen Kollegen!
Eure franzi 🙂


Ps.: Ich musste, wie Ihr vielleicht schon bemerkt habt, immer horizontale Linien einfügen, weil irgendetwas in meiner Formatierung nicht stimmt. Die Absätze, so wie ich sie mache, werden leider nicht so übermittelt. Falls Es hier also WordPress Profis geben sollte, wäre ich sehr froh über Hilfe bei der Problemlösung!

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