Operationstechnische Assistenz – mein Beruf

 

Hallo Ihr Lieben!

Heute kommt mal ein ganz anderer Post, und zwar möchte ich eine neue Rubrik auf meinem Blog eröffnen:
Auf meinem YouTube Kanal (jetzt franzis Stories) habe ich letztes Jahr ein Video zu meiner Ausbildung hochgeladen. Da jetzt aber immer noch viele Fragen gestellt werden und es einfach auch noch viele gibt, die meinen Beruf gar nicht kennen oder sich auch einfach nicht vorstellen können was man da macht und was man erlebt, werde ich Euch ab jetzt unter dieser Rubrik immer etwas Neues berichten oder Fragen beantworten.

 

(https://www.youtube.com/channel/UC0lOjYoSzf_9BPNiFuA92Aw)

 

Was bedeutet OTA?

Diese Abkürzung bedeutet ausgeschrieben Operationstechnische Assistenz und ist im Prinzip das Gleiche wie die OP-Schwester, aber eben nicht das Selbe 😛
Die Ausbildung einer OP-Schwester dauert mit 7 Jahren deutlich länger als meine, wir haben aber ähnliche Aufgaben wie z.B. Assistieren bei Operationen, bereitstellen der benötigten Materialien und Geräte für Operationen, Betreuen der Patienten vor, während und zum Teil auch nach der OP.

 

Die Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und ist überwiegend praxisorientiert. Sie umfasst ca. 3000 Praxisstunden und 1600 Theoriestunden – unterteilt in 4 Lernbereiche.
Im Rahmen der Ausbildung bekommt Ihr Einblicke in alle Fachabteilungen, sowie Funktionsbereiche wie z.B. die Endoskopie, Zentralsterilisation oder auch die Notfallaufnahme. In diesen Abteilungen könnt Ihr – falls Ihr Euch doch gegen den OP entscheiden solltet – auch nach der Ausbildung arbeiten.

Je nachdem, wo Ihr angestellt seid – sprich ob es an einer privaten Schule oder von einer Klinik aus ist – bekommt Ihr auch ein Gehalt, das an das Gehalt der Auszubildenden für die Gesundheits- und Krankenpflege angelehnt ist. Im dritten Lehrjahr sind dies schon knapp über 1000 €.

Während der Ausbildung finden zwei Zwischenprüfungen statt – eine davon ist eine praktische Prüfung, die zweite ist eine schriftliche als Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen (zumindest war es bei mir so). Die Abschlussprüfung setzt sich aus schriftlicher, praktischer und mündlicher Prüfung zusammen, wobei alle Lernbereiche abgefragt werden.

 
(copyright by franzis-blogstory.schreibnacht.de und instagram.com/x3franzii)
 
 

 Voraussetzungen für die Ausbildung  Operationstechnische Assistenz

– vollendetes 17. idealerweise 18. Lebensjahr
– Realschulabschluss, Abitur oder Hauptschulabschluss mit idealerweise einer vorab erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im medizinischen Bereich. In anderen Bereichen ist dies aber auch möglich, nur sollte die Ausbildung mindestens 2 Jahre betragen.
– gesundheitliche Eignung; hierfür benötigt Ihr als ein Attest vom Arzt
– ideal wäre es, wenn Ihr vorab ein mindestens zweiwöchiges Praktikum im OP absolviert habt; das möchten auch viele Ausbilder als Voraussetzung vorliegen haben
– viele Kliniken möchten auch ein reines polizeiliches Führungszeugnis vorliegen haben
– natürlich solltet Ihr Blut sehen können und die persönliche Distanz zwischen Beruf und Privatleben wahren können
 
 

Bewerbungsverfahren

Eure Bewerbungsmappe sollte natürlich ein Bewerbungsschreiben und einen vollständigen Lebenslauf mit Lichtbild enthalten sowie das Schulabgangszeugnis. Praktika-Nachweise wären auch von Vorteil sowie das Allgemeinärztliche Attest zur gesundheitlichen Eignung und ggf. auch ein polizeiliches Führungszeugnis; das steht aber direkt auf den Seiten der Kliniken und Schulen, wo Ihr Euch bewerben möchtet.

 

Im Bewerbungsgespräch werden gerne Fragen zu der Ausbildung gestellt und auch gebräuchliche Begriffe wie z.B. Springer/ Instrumentierender, steriler/ unsteriler Dienst usw. gefragt. Wenn Ihr zu einem Assessmentcenter eingeladen werden gibt es natürlich auch Multiple Choice Tests mit Fragen zu Allgemeinbildung (also auch Mathe usw.) oder Ihr führt Diskussionen oder arbeitet in einer Gruppe etwas gemeinsam aus – so soll z.B. die Teamfähigkeit geprüft werden.
 
Im Bewerbungsgespräch solltet Ihr Euch am besten immer Notizen machen oder gar vorab Fragen notieren – Fragen zum Gehalt sind natürlich erlaubt, aber eher unangebracht, da Ihr meist vorab schon herausfinden werdet, ob die Ausbildung vergütet wird oder nicht. Zudem könnt Ihr das Gehalt Dank des WWW leicht herausfinden 😉
 
 

Weiterbildungsmöglichkeiten

Wie in fast allen Ausbildungen könnt Ihr Euch auch als OTA später weiterbilden. So könnt Ihr z.B. eine Weiterbildung zur “CTA – ChirurgischTechnischerAssistent/in” machen, wo Ihr z.B. mehr Kontakt zum Patienten haben werdet und auch mehr ärztliche Aufgaben ausführen dürft wie z.B. im OP direkte Assistenz oder auf Station die Durchführung der Anamnese uvm.
Zur “ATA – AnästhesieTechnischerAssistent/in” könnt Ihr Euch auch weiterbilden und Aufgaben eines Anästhesiepflegers übernehmen wie z.B. Arbeiten auf Intensivstationen, Vorbereitung des Patienten für die Narkose und die dafür benötigten Materialien uvm.
-Ihr könnt nach der Ausbildung auch studieren z.B. Medizinpädagogik, Gesundheitsmanagement, -ökonomie, Bachelor of Science in Physician Assistant, diejenigen, die Abitur haben, können natürlich auch noch ein Medizinstudium dran hängen 😉
 
Weiteres über die Operationstechnische Assistenz, also wie das Arbeiten in und nach der Ausbildung ist, werde ich Euch in einem weiteren Post berichten. Bis dahin könnt Ihr mir auch gerne weitere Fragen stellen!

 

 
Ich wünsche Euch einen schönen Abend und für diejenigen, die sich nun das YouTube Video zu meiner Ausbildung angucken möchten, ist dieses im Anschluss eingefügt.

 

 
Liebste Grüße, Eure franzi 🙂
 
 
 

.

6 Gedanken zu „Operationstechnische Assistenz – mein Beruf“

  1. Hej, ich hab eine etwas ungewöhnliche Frage.
    Nächste Woche fange ich mein Pflichtpraktikum in einer staatlichen Klinik an. Ich habe auch schon alles an Infomaterial bekommen und freue mich riesig auf meinen ersten Tag im OP. Meine Frage ist, ob man sich leicht schminken darf? Darüber wurde ich leider nicht informiert… mir ist es aber auch etwas unangenehm danach zu fragen.

    Meine Rede ist von dezenter Schminke. Also etwas Camouflage für die Tränenrinne, Augenbraue Lücken nachmalen und etwas puder für einen frischen Teint. (bin eher der natürliche Typ, aber ganz ohne ist nicht so hübsch) eventuell etwas Wimperntusche vll? (muss aber nicht sein)

    Antworten
    • Hey!

      Natürlich kannst du dich schminken- theoretisch kannst du die so stark machen wie du möchtest. Du solltest halt immer im Hinterkopf haben, dass die Patienten dich sehen und ein Karnevalsmakeup beispielsweise die falsche Wahl für den OP ist.
      Es gibt Kollegen die schminken sich überhaupt nicht (so wie ich meistens), es gibt aber auch andere, die eben Make Up, Rouge, Lidschatten etc. tragen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

      Liebe Grüße und viel Spaß!

      Antworten
  2. Hey Franzi,
    ich bin neulich durch Youtube auf deinen Blog gestoßen und bin sehr begeistert. Selbst strebe ich eine OTA -Ausbildung an und habe am 09.01.19 einen Einstellungstest in Leverkusen. Mich würde interessieren ob du Erfahrungen mit solchen ,,Tests” hast und ob du vielleicht Ideen hast ,wie man sich darauf vorbereiten kann. Ich fokusiere mich auf Konzentrations- Muster- und Rechenaufgaben momentan, bin aber trotz meiner ,,Vorbereitung” sehr nervös und hoffe ,dass ich gegenüber den anderen Bewerbern eine gute Leistung erziele.
    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
    Liebe Grüße
    Mina

    Antworten
    • Hallo Marina!

      Schön dass Du diesen Beruf für Dich entdeckt hast!
      Einen richtigen Einstellungstest hatte ich damals nicht. Ich hatte nur mal bei einem Vorstellungsgespräch vorab mal einen “Minitest”, wo ich Fragen wie: Was ist ein Springer/ Instrumentierender, oder was bedeutet DKG, WHO etc. beantworten musste.
      Im Assessemnt Center wurde jedoch ein Multiple Choice Test gemacht. Dabei gab es mathematische Aufgaben – z.B. wie lege ich eine 0,9% Kochsalzlösung an und Dreisatzaufgaben.

      Grundlegend kann ich Dir nur folgendes mit auf den Weg geben: Bleib natürlich, verstell Dich nicht und bleib wie Du bist. Nervosität ist vollkommen normal. Denk Dir einfach, dass diejeningen, die da sitzen, vor einigen Jahren auch mal in Deiner Situation waren 😉

      Weitere Tipps fürs Vorstellungsgespräch habe ich aber auch in einem anderen Post verfasst: https://ota-franzi.de/bewerbung-fur-die-ausbildung-zur-ota/

      Liebe Grüße und viel Erfolg! 🙂

      Antworten
  3. Hey liebe Franzi,
    Ich wollte dir einfach mal ein Lob dalassen und dir danken, dass du dir soviel Zeit nimmst und versuchst so gut es geht uns über den Beruf der OTA zu informieren. Ich werde mit 30 Jahren dieses Jahr wenn es hoffentlich klappen sollte die Ausbildung zur OTA beginnen und du hast mir echt mit deinem Blog geholfen mich gut fürs Bewerbungsgespräch vorzubereiten(wenn es dazu kommen sollte :p 😀 ) …Vielen Dank ich wünsche dir weiterhin alles Gute und mach weiter so …glg Lilly

    Antworten

Schreibe einen Kommentar