Patient im OP – Ich werde operiert

Kein Zutritt! Nur für OP-Personal. franzis-Blogstory.schreibnacht.de

Aufbauend auf meinen Post bei Instagram möchte ich hier nun auch noch mal genauer auf die Thematik “Patient im OP – was sollte ich beachten” eingehen.

Immer wieder findet man folgende Frage: “Muss ich im OP wirklich komplett nackt sein?”, “Muss ich meinen BH/die Unterwäsche ausziehen?”, “Sehen mich auch Männer/Frauen nackt im OP?” Nun möchte ich diese Fragen für Euch als Insider beantworten.

 

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Nachhaltigkeit im OP

Beispiele für Plastik im OP - Einweglampengriffe und extra eingeschweißte Saugerbeuel. franzis-Blogstory.schreibnacht.de

Hallo Ihr Lieben,
vor einigen Wochen habe ich bereits auf meinem Instagram Account einen kurzen Beitrag zum Thema Plastik und Nachhaltigkeit im OP verfasst.
Heute möchte ich auf diese Thematik etwas genauer eingehen.

Ich selbst beschäftige mich noch nicht ganz so lange mit dem Thema Nachhaltigkeit. Erst durch die Bloggerin Louisa Dellert (unbezahlte Werbung!) bin ich diesbezüglich etwas aufmerksamer geworden. Ich würde jetzt nicht unbedingt behaupten, dass ich besonders verschwenderisch bin, aber es gab und gibt doch einen gewissen Optimierungsbedarf.

Eine Freundin von mir befasst sich auch schon deutlich länger mit der Nachhaltigkeit und Fair Trade – von Kleidung bis hin zum Smartphone. Letzteres hat mich damals schon nicht so wirklich überzeugen können, als sie mir davon erzählte und zugegebenermaßen hatte sie selbst auch nur Probleme damit. Daher rückte die Thematik für mich auch etwas weiter in die Ferne.

Nachhaltigkeit lässt sich zu Hause relativ leicht in kleinen Schritten umsetzen. Das fängt mit der Umstellung von Plastikdosen auf Glasdosen, die gleich mehrere Vorteile haben, schon an. Oder einfach Jutebeutel anstelle von Einkaufstüten aus Plastik verwenden.

Zitat aus dem Buch: Erfolgskonzepte Praxis- & Krankenhaus-Management (Springer Verlag)
Zitat aus dem Buch: Erfolgskonzepte Praxis- & Krankenhaus-Management (Springer Verlag 15.06.19 14:31h) https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-20362-6_56


Doch wie sieht es im Krankenhaus aus?

Schon immer hat mich die ganze Ansammlung an Müll im OP gestört. Eine richtige Mülltrennung gibt es meist nicht. Sie ist gerade im OP-Saal, besonders für den sterilen Dienst, schier unmöglich.

Vor allem bei größeren Operationen, wie beispielsweise bei einem Prothesenwechsel, häuft sich immer besonders viel Müll an: Die Prothesen und einzelnen Materialien sind meist doppelt und dreifach verpackt.

Üblicherweise muss ein Karton zunächst aus einer Folie heraus geholt und ein mal geöffnet werden. Dann hat man eine weitere Verpackung, die oftmals aus Plastik besteht. Entweder als eine Art “Schale” oder aber als eingeschweißte Variante. Diese wird ebenfalls geöffnet, diesmal jedoch so, dass der Instrumenteur den Inhalt steril entnehmen kann. Dieser Inhalt ist nun also steril am Tisch und ebenfalls 1-2 mal eingepackt bevor man das eigentliche Implantat in der Hand hält.

Wie Ihr also hier schon jetzt feststellen könnt, sind das ganz schön viele Verpackungen, die überwiegend von Plastik geprägt sind. Während eines Protheseneinbaus sammeln sich in unserem Krankenhaus drei bis vier große Säcke gefüllt mit jeder Menge Müll an.

Diesen Verpackungsmüll haben wir aber auch an anderen Baustellen im OP. So sind beispielsweise unsere Saugerbeutel, die bereits aus Plastik sind (was ich hier auch als sinnvoll empfinde), zusätzlich in einer Plastiktüte eingepackt. Diese Extratüte verstehe ich beispielsweise nicht. Diese Saugerbeutel sind günstiger als unsere vorherigen, aber häufen mehr Müll an. Denn die Marke, die wir bisher bei uns im OP hatten, hatte keine Extra-Tüte.

Generell gibt es im OP sehr viele Einmalmaterialien. Diese sind für das Krankenhaus einfach günstiger als Instrumente und die Wäsche zu waschen und zu steriliseren. Aber ist das wirklich wirtschaftlich? Ist das umweltfreundlich? Meiner Meinung: NEIN!

Vorbereitete Einmalmaterialien für eine OP. franzis-Blogstory.schreibnacht.de
Vorbereitete Einmalmaterialien für eine OP. franzis-Blogstory.schreibnacht.de


Einmalmaterialien

Im Krankenhaus findet man sehr viele Einmalmaterialien vor. Aus ökonomischer Sicht wurde schon vor einiger Zeit von Mehrweg auf Einweg umgestellt. Besonders wenn die Klinik einen privaten Träger hat, wird sehr stark auf die Verwendung von möglichst günstigen Materialien geachtet.

Ehemalige Kollegen während meiner Ausbildung haben eine solche Umstellung – also den Wechsel auf einen privaten Träger mitgemacht. Die Patienten auf der Station haben sich beispielswiese gewundert, weshalb es nur noch so “Papierlappen” anstelle von richtigen Waschlappen gab.

Einmalmaterialien sind jedoch nicht durchweg schlecht. Sie erfüllen auch einen hygienischen Auftrag, was einfach nicht mit der Nachhaltigkeit vereinbar ist. So würde ich bei mir selbst beispielsweise auch keinen Tubus verwenden wollen, der vorab schon mal bei jemand anderem verwendet wurde. Erst recht nicht wenn dieser andere Patient beispielsweise einen multiresistenten Keim hatte.

Die Instrumente und Materialien werden zwar hygienisch aufbereitet und sterilisiert, doch es kann sich einfach immer eine Fehlerquelle einschleichen. Besonders weil wir auch einfach nur Menschen sind, und Menschen machen leider auch mal Fehler.
Ich selbst habe sogar schon im OP-Set steril eingeschweißte Fliegen gehabt, weil die sich einfach in den jeweiligen Betrieb eingeschlichen hatten und leider zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Immerhin hatten sie einen keimfreien Tod.


Nachhaltigkeit im OP

Da ich vorhin bereits die Einweg- und Mehrwegmaterialien angesprochen habe, werde ich Euch nun eine kleine Gegenüberstellung erstellen und so die Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen.

Vor kurzem hatten wir bei uns in der Klinik einen Protheseneinbau, wo die Implantate und die dazugehörigen Instrumente ausschließlich aus einem 3D-Drucker kamen. Das war für mich wirklich faszinierend und erstaunlich, weil die Technik einfach schon so weit ist. Vorteil eines 3D-Implantats: Es ist wirklich zu 100% passgenau – vorausgesetzt man hat vorher alles richtig ausgemessen und berechnet.

Nachteil: Diese 3D-Implantation hat unglaublich viel Müll produziert. Für mich war es beispielsweise unverständlich, zu sehen, dass die Instrumente auch aus dem “Drucker” gekommen sind. Warum konnte man das beispielsweise nicht kompatibel zu einem bestehenden System machen, sodass man sich den Aufwand und anschließenden Müll für die Instrumente hätte sparen können. Denn alles was extra für diese OP gedruckt wurde und nicht im Patienten verblieb, wurde mit dem Müll entsorgt. Das war für mich so ziemlich das schlimmste an dieser Operation!

Hier seht Ihr ein blaues Mehrwegtuch, sowie resterilisierbare Lampengriffe in der Mitte. franzis-Blogstory.schreibnacht.de
Hier seht Ihr ein blaues Mehrwegtuch, sowie resterilisierbare Lampengriffe in der Mitte. franzis-Blogstory.schreibnacht.de


Lampengriffe

Sie können sowohl aus Plastik für den Einmalgebrauch verwendet werden, aber auch als Mehrweg zum Sterilisieren. Die “Plastik-Verhüterlis”, wie ich sie gerne nenne, sind wahrscheinlich deutlich günstiger als die sterilisierbaren. Besonders wenn man die günstigste aller Varianten wählt. Doch sind diese auch gut?

Nein! Sie lassen sich meist nicht vollständig über die Griffe ziehen, und dies ist oftmals auch sehr schwergängig. Zudem sind sie meistens auch für mehrere Lampenmodelle konzipiert, was die Handhabung ebenfalls erschwert. Sollen sie Müll sparen, in dem die Verpackung einfach kleiner gehalten wird, dann sind sie ganz klein zusammen gerollt. Hier gibt es jedoch die Fehlerquelle, dass sie zu leicht aus der Hand rutschen.

Sterilisierbare Lampengriffe sind im Handling die deutlich bessere Variante und auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit viel besser für die Umwelt.


OP-Kittel/-Mäntel und Abdecktücher

Aus der Uniklinik, wo ich vor 3 Jahren meine Ausbildung erfolgreich absolviert habe, kenne ich sowohl das Konzept der Mehr- und Einwegkittel und -tücher. Was auch hier sicherlich für jeden klar ist. Mehrweg ist auch hier die preisintensivere Variante.

In den hauptsächlichen operativen Abteilungen hatte man ausschließlich Mehrwegkittel und auch wasch- sowie sterilisierbare Tücher, im Ambulanten OP hingegen Einwegmaterialien. Dazu muss man vielleicht noch erwähnen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine starke Verschmutzung durch Blut im ambulanten OP deutlich geringer ist als im Zentral-OP.

Denn ein sehr großer Nachteil der Einwegkittel ist folgender: trotz wasserabweisender Beschichtung sind diese Mäntel meistens nicht zu 100% dicht. Besonders blutigere Operationen, beispielsweise eine Hüftoperation oder auch eine Bauchoperation, halten diese Mäntel meistens nicht ganz aus.

Vor allem in der Unfallchirurgie müssen die Chirurgen mehr Kraft aufwenden und kommen dadurch zwangsläufig ins Schwitzen. Auch die Bewegungen stellen die Papierkittel immer ganz schon auf die Probe. So kommt es dann auch zwangsläufig dazu, dass die Kittel reißen oder der Schweiß des Chirurgen aus dem Ärmel tropft. Daher verbrauchen Unfallchirurgen auch je nach Operation gerne mal drei bis vier Mäntel. Die dann im Müll landen. Also doppelter Müll durch den alten Kittel und die Verpackung des neuen Kittels.

Die Mehrweg-Stoff-Kittel sind in meinen Augen auch hier die bessere Variante bezüglich der Nachhaltigkeit. Ich selbst empfinde auch das Tragegefühl als deutlich angenehmer, denn manch ein Papierkittel kratzt auch gerne mal. Ob die Stoffmäntel wärmer sind, kann ich nicht so ganz genau beantworten, da ich eine bekennende Frostbeule bin. Ich friere eigentlich immer und überall. Das wäre auch damals so ziemlich mein einziges Argument gegen die Ausbildung gewesen, aber jetzt schweife ich doch etwas zu sehr ab.

Die Mehrwegmäntel sind definitiv weniger anfällig für Risse. Ebenfalls sind sie relativ dicht – besonders im Vergleich zu den Einwegkitteln. Für besonders “nasse” Operationen, also blutig oder durch Wasser wie es bei einer Arthroskopie der Fall ist, gibt es jedoch auch hier noch mal extra verstärkte Varianten.

Gleiches gilt für die Ein- und Mehrwegtücher. Auch wenn die Einmaltücher eine wasserabweisende plastikartige Beschichtung haben, sind sie im direkten Vergleich mit den Stofftüchern der klare Verlierer. Auf den Mehrwegtüchern hat man beispielsweise richtig schöne Wasserperlen.

Beispiele für Plastik im OP - Einweglampengriffe und extra eingeschweißte Saugerbeuel. franzis-Blogstory.schreibnacht.de
Beispiele für Plastik im OP – Einweglampengriffe und extra eingeschweißte Saugerbeuel. franzis-Blogstory.schreibnacht.de


Pro und Contra von Ein- und Mehrwegmaterialien

Was wahrscheinlich jedem an dieser Stelle klar sein sollte: Einmalmaterialien produzieren Unmengen an Müll. Dafür sind sie jedoch sehr günstig für die Kliniken. Ebenfalls wird nicht viel Frischwasser für die Herstellung und Entsorgung benötigt.

Mehrwegartikel haben als großen Kostenpunkt die Aufbereitung. Denn für das Waschen und anschließende Sterilisieren wird viel Wasser benötigt. Zudem braucht man sicherlich auch mehr Personal für die Aufbereitung, weil die Maschinen einfach noch nicht so weit sind, dass sie die Materialien und Instrumente zusammenbauen, ölen, verpacken und einschweißen können. Personal ist immer teuer. Stichwort Pflegenotstand.

Dafür produzieren Mehrwegartikel aber deutlich weniger Müll. Ebenfalls können Textilien wie OP-Kittel später, wenn eine weitere Aufbereitung nicht mehr möglich ist, als Kohle einen weiteren Zweck erfüllen.

Viele Einmalmaterialien sind aufgrund der günstigen Herstellung und des günstigeren Materials einfach nicht so belastbar. Daher gehen diese einfach viel schneller kaputt. Die Folge davon ist, dass man beispielsweise anstatt einem Paar Handschuhe, drei oder vier Paar verwenden muss: Also entsteht deutlich mehr Müll, als wenn man direkt das teurere Produkt mit einer besseren Qualität verwendet hätte.

Nachhaltigkeit im OP: Instrumentier- und Beistelltische mit Einmal-Abdeckungen, die sehr viel Müll produzieren.
franzis-Blogstory.schreibnacht.de
Instrumentier- und Beistelltische mit Einmalabdeckungen. franzis-Blogstory.schreibnacht.de


Wie kann ich zu einer Verbesserung der Nachhaltigkeit beitragen?

Nun wir selbst können den Klinikleitern leider nicht sagen, was sie in das Repertoire aufnehmen sollen und was nicht. Aber wir können zumindest beim Testen von neuen Materialien einen ehrlichen Bewertungsbogen ausfüllen und so zumindest unsere Meinung mitteilen.

Desweiteren ist ein bewussterer Umgang mit den ganzen Materialien sehr hilfreich und kann schon eine ganze Menge ausmachen. Wir hatten beispielsweise mal eine Schülerin, die dachte man müsste sich nach wirklich jeder OP umziehen. Das Jäckchen, welches man anziehen kann wenn einem zu kalt sein sollte, hatte sie ebenfalls jedes Mal nach dem Verlassen des Saals entsorgt. So fiel natürlich eine ganze Menge Müll an. Hier war der Fehler einfach eine falsche Aufklärung oder eben gar keine Aufklärung. Sie hatte natürlich keine bösen, sondern stets gute Absichten und wollte einfach sehr hygienisch arbeiten. Aber manchmal ist zu viel auch nicht das Beste.

Versucht weitestgehend den Müll zu trennen. Man kann im OP als Springer beispielsweise sehr gut Plastikflaschen und Kartons separat vom eigentlichen Müll entsorgen. Versucht systematisch vorzugehen. Wenn die Situation angespannt ist und es einfach schnell gehen muss, muss ich gestehen, dass ich da dann auch nicht unbedingt so darauf achte. Aber in diesem Fall würde auch der Patient zu Schaden kommen und da muss man sich in diesem Moment einfach für dieses einzelne Leben entscheiden.

Besonders am Anfang der OP kann man schon eine große Menge an Müll separieren! Während der OP ist es auch hilfreich, wenn Ihr vielleicht nicht alle 3 Mülleimer im Saal verwendet, sondern nur einen oder zwei. Natürlich nur wenn es die Größe der Operation zulässt. Bei einer kleineren OP kann man so nämlich auch schon viel Müll sparen. Denn selbst wenn in einem der Mülleimer nur ein verschmutztes Paar Handschuhe entsorgt wurde, so muss die 120-l-Mülltüte gewechselt werden. Und das obwohl sie noch nicht einmal ansatzweise voll ist.

Man ist gerne mal bequem, das kenne ich sowohl von mir als auch von meinen ärztlichen und nicht ärztlichen Kollegen. Da geht man dann gerne den kürzesten und einfachsten Weg. Aber wenn man die Nachhaltigkeit im OP und auch generell im Krankenhaus verbessern möchte, sollte man gewillt sein an seiner Einstellung zu arbeiten. Denn wir wollen doch alle etwas länger auf dieser Welt leben, oder nicht?


In diesem Sinne möchte ich diesen Artikel jetzt beenden, denn sonst wird er wahrscheinlich noch zu einem Roman ausarten. Falls Ihr noch weitere Infromationen von mir zum Thema Nachhaltigkeit haben möchtet und wie ich diese bei mir nach und nach versuche in den Alltag zu integrieren, könnt Ihr mir dies gerne schreiben.

Ich wünsche Euch einen schönen Start in die neue Woche!

Eure franzi

Das erste Mal im OP – meine Tipps

OP-Hauben franzis-Blogstory.schreibnacht.de

Hallo Ihr Lieben!

Da ich in letzter Zeit häufiger die Frage gestellt bekomme, wie man sich am besten auf das erste Mal im OP vorbereiten kann, möchte ich diese nun für alle hier beantworten.

Ihr habt die Zusage für ein Praktikum im OP erhalten? Beginnt gerade die Ausbildung zur OTA? Ihr seid ein Medizinstudent, der jetzt kurz vor seinem ersten Einsatz im OP steht? Hier findet Ihr jetzt meinen Guide für Eure erste OP-Erfahrung!

Morgens

Bevor Ihr zum ersten Mal den OP-Trakt betretet, sorgt dafür, dass Ihr morgens gut gefrühstückt habt und nicht mit leerem Magen erscheint. Aber Achtung! Zu viel / zu gut gefrühstückt ist auch nicht sonderlich ratsam! Denn dann wird Euch eher schlecht.

Trinkt nicht unbedingt Tee oder Kaffee vor Eurem ersten Einsatz, denn dieser entwässert und führt gerne auch dazu, dass Ihr häufiger als gewünscht das Stille Örtchen aufsuchen müsst.

In einem älteren Post gebe ich Euch Vorschläge zum Essen im Schichtdienst – also auch Frühstück, Mittagessen oder auch Snacks. Ihr könnt Euch also gerne etwas inspirieren lassen. Ich denke so wisst Ihr vielleicht auch eher, was Ihr bei Eurem ersten Einsatz im OP zu Euch nehmen könnt. Später könnt Ihr ja immer noch den richtigen Weg für Euch finden.

Beim ersten Mal im OP müsst Ihr ausprobieren welche Hauben für Euch geeignet sind.
Verschiedene OP Hauben – probiert einfach mal aus welche für Euch am besten geeignet ist!

Im OP

Wenn Ihr nun während Eures Praktikums oder der ersten Tage in der Ausbildung im OP-Trakt seid, solltet Ihr Euch unbedingt zunächst an eine Person dran hängen. In der Ausbildung sollte dies eigentlich der Praxisanleiter sein. Ansonsten werdet Ihr aber in der Regel auch einer OP-Pflegekraft zugeteilt. Bei den Medizinstudenten unter Euch sollte dies der Arzt sein, der Euch mit in den OP genommen hat. Also entweder der Oberarzt oder der Assistenzarzt.

Ich selbst wurde in meinem Praktikum damals von Medizinstudenten mit in den OP genommen. Mussten diese dann als Assistenz mit an den Tisch, habe ich das gemacht, was der Springer mir gesagt hat. Oder der Anästhesist wenn ich mich mal auf dessen Seite befunden habe.

Grundsätzlich gilt im OP: Was die OTA oder der OP-Pfleger sagt ist Gesetz!

Wir waren alle irgendwann zum ersten Mal im OP. Daher wissen wir auch, wie Ihr Euch fühlt. Die meisten von uns sind auch sehr freundlich und erklären gerne und auch viel. Was Ihr jedoch keinesfalls machen solltet als OP-Frischling: Diskutieren!

Wenn Euch beispielsweise gesagt wird, dass der Mundschutz oder die Mütze falsch sitzen, dann akzeptiert dies und versucht Euch nicht zu erklären oder eben zu diskutieren. Das sehen wir nämlich überhaupt nicht gerne. Somit wären wir auch schon bei den:

Verhaltensregeln im OP

Verhaltet Euch ruhig. Selbstverständlich dürft Ihr Fragen stellen, aber keine Privatgespräche führen und schon gar nicht mit dem Handy rumspielen. Ihr wollt schließlich etwas lernen.

Mund- und Nasenschutz gehören, wie der Name schon sagt, über den Mund und die Nase – also nicht darunter.

Die OP-Haube muss alle Haare komplett bedecken. Das heißt, wenn Ihr einen Bart habt, müsst Ihr eine entsprechende Mütze anziehen. Frauen mit langen Haaren müssen eventuell eine zweite Haube anziehen.

Schmuck, Nagellack und generell künstliche Nägel haben im OP nichts zu suchen. Selbst wenn Ihr es von den Ärzten so vorgelebt bekommt: Eine Uhr, ein Ring etc. hat beim Betreten des OP-Traktes nicht an Eurer Hand zu sein. Schließt die Wertsachen am besten in den Spind.

Haltet genug Abstand zum sterilen Bereich – also mindestens einen Meter. Wenn die OP-Pflege Euch sagt, dass Ihr zu nah seid, dann seid Ihr es auch. Also schön einen Schritt zurückbleiben. Guckt genau hin bevor Ihr eine Bewegung macht um nichts unsteril zu machen. Seid Ihr doch irgendwo dran gekommen, wo Ihr nicht hättet dran kommen dürfen? Dann sagt unbedingt Bescheid!

Achtet auch darauf, dass Ihr nicht im Weg steht. Fragt daher einfach direkt am Anfang nach wo Ihr Euch am besten hinstellen sollt. In der Regel sagt man Euch aber auch “stell dich hier in die Ecke” oder ähnliches.

Wenn Euch schlecht werden sollte, was absolut normal beim ersten Mal im OP ist, dann sagt Bescheid. Denn so kann man Euch schon versorgen ehe Ihr umgekippt seid. Wir verstehen das am besten und es ist wirklich nicht schlimm!

Bei Kontamination – also wenn Ihr beispielsweise stark schwitzen solltet oder aber etwas bei der Operation abbekommen habt, sind die OP-Kleidung sowie Mundschutz und Haube zu wechseln. An dieser Stelle möchte ich Euch auch die 5 Regeln der Händedesinfektion ans Herz legen. Wenn Ihr diese noch nicht kennen solltet, dann fragt einfach beim OP-Personal nach, ob und wann Ihr Euch die Hände desinfizieren sollt. Grundsätzlich – lieber ein Mal zu viel die Hände desinfiziert als ein Mal zu wenig und dadurch möglicherweise einen Keim mit nach Hause genommen.

Mit eine der wichtigsten Verhaltensregeln im OP ist jedoch das Wahren der Privatsphäre des Patienten. Wenn Ihr also mitbekommt, dass der Patient beispielsweise unnötig komplett entblößt auf dem Tisch liegt, dann gebt dem Saalpersonal Bescheid oder aber deckt diesen selbst zu (z.B. am OP-Ende).

Erste Aufgaben im OP

Ihr wollt im OP auch mit anpacken? Dann fragt das Saal-Personal ob/wie/was Ihr schon machen könnt. Meistens bekommt Ihr direkt Anweisungen wo Ihr Euch hinzustellen habt und dass Ihr Euch eben am besten ruhig verhalten sollt. Wenn Ihr jedoch Interesse zeigt, dann kann man Euch auch schon kleine Aufgaben geben.

Bei Medizinstudenten wäre dies beispielsweise die Hilfe bei der Lagerung des Patienten und im Anschluss die Assistenz bei der Operation. Beispielsweise das Halten von Haken.

Als Praktikant oder Ausbildungsanfänger wird dies ebenfalls die Hilfe beim Lagern sein. Es kann aber auch sein, dass man Euch zeigt wie Ihr beispielsweise eine Naht steril anreicht und später eben auch andere Materialien. Wenn Ihr dies noch nicht direkt könnt, ist das gar nicht schlimm. Es klingt wirklich sehr banal. Aber auch hier muss man eben einiges beachten, damit man den Inhalt nicht direkt unsteril macht.

Das sind die wichtigsten Regeln, die Ihr bei Eurer ersten Erfahrung im OP beachten solltet. Falls etwas unklar formuliert sein sollte oder Ihr immer noch offene Fragen habt, dann könnt Ihr mir diese selbstverständlich wie immer stellen.

Ich wünsche Euch einen schönen Abend und einen schönen Start in die neue Woche!

Eure franzi 🙂


Messe Guide – Dein erster Messebesuch

Hallo Ihr Lieben!
Heute habe ich mal wieder einen neuen Beitrag für Euch, der sich diesmal wieder auf mein neues YouTube-Video bezieht.
In wenigen Tagen wird wieder die Leipziger Buchmesse stattfinden, die ich selbst schon zweimal besuchen konnte. Da man bei so einer Messe natürlich gerne viel Zeit für die einzelnen Hallen haben möchte und man sich auch sonst das Leben auf einer Messe leichter machen kann, haben meine Schwester und ich jetzt ein Video zu diesem Thema gedreht. Das Video selbst bezieht sich besonders auf Buchmessen, speziell aus gegebenen Anlass: die Leipziger Buchmesse.
Damit Ihr die wichtigsten Fakten aber auch schriftlich vor Augen haben könnt, gibt es diesen Post jetzt ergänzend zum Video 😉

Vorbereitung auf eine Messe:

1. Messeticket online bestellen/ kaufen
Dadurch spart Ihr Euch Zeit, da Ihr nicht mehr an der Schlange für die Eintrittskarten anstehen müsst. Bei manchen Messen, z.B. bei der Leipziger Buchmesse, könnt Ihr mit Eurem Ticket auch die öffentlichen Verkehrsmittel (Straßen-/ S-Bahn, Bus) in der jeweiligen Stadt benutzen und spart Euch so zusätzliche Fahrtkosten.
2. Social Media-Seiten besuchen und Zeitplan erstellen
Auf den Social Media-Seiten von verschiedenen Verlagen oder auch Autoren könnt Ihr erfahren, wo Ihr diese auf der Messe findet und ob diese vielleicht auch zu gewissen Uhrzeiten irgendwelche Aktionen wie z.B. Gewinnspiele veranstalten. Manchmal gibt es auch vorab Eintrittskarten zu gewinnen. Ein Blick lohnt sich also.
Erstellt Euch einen Zeitplan, der die Uhrzeit und den Standort des jeweiligen Verlags/Autors oder auch Seminars beinhaltet, um besser planen zu können.


3. Rucksack anstatt Umhängetasche 
Dies ist nicht nur für Euren Rücken besser, sondern auch praktischer, was das Verstauen von Eurem Proviant angeht, denn Flaschen könnt Ihr hier z.B. ideal auf die linke und rechte Seite Eures Rucksacks verteilen und bleibt somit im Gleichgewicht.
! Achtet aber auf die Rucksackbestimmungen bei der jeweiligen Messe !

4. Pfandfreie Getränke
Indem Ihr auf Pfandflaschen verzichtet spart Ihr Euch unnötige Last auf dem Rückweg (und natürlich auch während der Messe), oder aber für diejenigen, die Pfand-Flaschen wegwerfen würden: Ihr spart Geld, da immerhin jede Pfandflasche 25 Cent wert ist.

5. Sandwiches / belegte Brote und “Zucker”
Sandwiches oder belegte Brote könnt Ihr Euch ideal am Abend vor dem Besuch oder am Morgen davor zubereiten – am besten mit Salat, Gurken, Käse / Aufschnitt, damit Ihr lange gesättigt seid und auch wertvolle Vitamine zu Euch nehmt.

Hier würde ich zu einer Verpackung aus Frischhaltefolie und einer Brötchentüte raten, da eine Brotdose unnötig Platz wegnehmen wird, den Ihr später benötigt.

Zucker darf bei einem Messebesuch aber auch nicht fehlen, da Ihr viel Energie benötigen werdet. Hier könnt Ihr z.B. Traubenzucker als Energiekick mitnehmen, oder aber Müsliriegel, Kekse uvm. Natürlich wäre es perfekt wenn man Obst dabei hätte, allerdings auch hier nur Sorten, die ohne Brotdose mitgenommen werden können wie z.B. Äpfel oder Bananen. Aber beim Einpacken aufpassen: Quetschen verursacht unschöne Flecken 😉

6. Powerbank
Um Eure Eindrücke und Erlebnisse festhalten zu können oder auch um diese direkt mit seinen Freunden und Verwandten zu teilen, ist es von Vorteil, wenn man ein bis zwei Powerbanks auf einer Messe zur Hand hat, da besonders durch die Aufnahme von Videos und die Präsenz auf Social Media-Seiten der Akku Eures Gerätes schnell leer gehen kann/ wird.

Manche Messen bieten auch Steckdosen oder gar USB-Anschlüsse zum Laden Eurer Geräte an, da man dies aber leider nicht immer im Vorfeld weiß, sollte man doch eine Powerbank immer griffbereit haben.

7. Kleidung – Zwiebellook
Die beiden Buchmessen in Frankfurt und Leipzig finden beispielsweise zu einer leider nicht sonderlich warmen Jahreszeit statt, daher ist es ratsam, dass Ihr zum Zwiebellook greift.
Somit spart Ihr Euch Platz für Eure dicke Daunenjacke oder auch Zeit bei der Abgabe – und auch wieder bei der Abholung an der Garderobe – diese beinhaltet auch wieder zusätzliche Kosten.
Ideal sind daher eine Mütze + Schal, eine Weste oder einfach ein dickerer Pullover/ Sweatshirtjacke, darunter ein dünneres Langarmshirt oder auch nur ein T-Shirt + Top – je nachdem, wie kältempfindlich Ihr seid.
Und am wichtigsten beim Thema Kleidung sind Eure Schuhe! Tragt bequeme Schuhe, die Ihr auch zum Wandern oder für längere Spaziergänge tragen würdet, denn auf einer Messe werdet Ihr einige Kilometer zurücklegen und Eure Füße werden es Euch später danken.

Auf dem Messegelände

1. Infostand aufsuchen
Wenn Ihr erfolgreich durch die Kontrollen gekommen seid, geht am besten direkt zum Infostand, denn dort bekommt Ihr wertvolle Materialen wie z.B. einen Messeplan.
2. Social Media-Seiten weiterhin im Auge behalten
Dadurch bekommt Ihr z.B. mit, wenn bei einem Aussteller eine neue Aktion startet oder ein neues Seminar beginnt. Während einer Veranstaltung helfen Euch deren Social Media-Seiten aber auch, um z.B. an Gewinnspielen live vor Ort teilzunehemen oder bei Aktionen mitzumachen, wodurch Ihr z.B. gratis ein Buch abstauben könnt.
3. Augen offen halten
Die Vorbereitung kann noch so gut sein, aber Ihr werdet einfach nicht alles mitbekommen, was auf einer Messe stattfindet. Es gibt einfach viel zu viel zu Erleben auf einer Messe. Daher geht mit offenen Augen durch die Hallen, damit Ihr z.B. spontan an einer Live-Kochshow teilnehmen könnt und dadurch durch das Testen des Gekochten auch etwas gegen Euren kleinen Hunger unternehmen könnt 😉

Nach dem Messebesuch

Durchstöbert Eure ganzen Goodie-bags, die Ihr während der Messe an nahezu jedem Stand zugesteckt bekommt. Ihr werdet neben den ganzen Kugelschreibern auch Postkarten oder Lesezeichen mit dem ein oder anderem Autogramm finden oder aber auch Karten mit Gutscheincodes, wodurch Ihr z.B. ein E-Book gratis oder günstiger herunterladen könnt. Es ist also immer sinnvoll, alles genau durchzusehen. Manches wird man zwar doppelt haben, aber diese Sachen kann man dann z.B. an Freunde und Verwandte verschenken oder, wenn man selbst Webseiten betreibt, verlosen.
Hier findet Ihr ein Foto von den ganzen Mitbringseln, die meine Schwester und ich auf der Leipziger Buchmesse 2016 erhalten haben.
Das war der Messe-Guide, den ich gemeinsam mit meiner Schwester so für uns geplant habe. Wir hoffen natürlich beide, dass er Euch auf Euren nächsten Messebesuch gut vorbereiten wird. Vielleicht habt Ihr ja auch noch die ein oder andere Ergänzung? Falls dem so ist, freue ich mich natürlich sehr darüber, wenn Ihr mir/uns diese in den Kommentaren mitteilen würdet.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!
Liebste Grüße, Eure franzi 🙂