Mein Arbeitsalltag als OTA

Hallo Ihr Lieben!

In meinem neusten YouTube Video habe ich Eure Fragen, die Ihr mir auf YouTube und Instagram sowie auf diesem Blog zu meinem Beruf gestellt habt, beantwortet. Da das Video nicht so lang werden sollte, habe ich versucht, die Antworten kurz zu halten und auch die ein oder andere Frage ausgelassen. Daher möchte ich Euch die Fragen zu meinem Arbeitsalltag als OTA uvm. hier auf dem Blog jetzt noch mal ausführlich beantworten! 🙂


Was macht für dich persönlich deinen Beruf so besonders?

In meinem Video habe ich diese Frage recht kurz beantwortet – beziehungsweise hatte ich sie kürzer schneiden müssen, weil es vieles gibt was mein Beruf für mich so besonders macht.

Als Operationstechnische Assistentin kann ich direkt an dem Heilungsprozess beteiligt sein. Hatte der Patient beispielsweise einen schweren Verkehrsunfall, so bin ich quasi mit die erste Anlaufstelle beim Genesungsprozess. Wir helfen zum Beispiel die Frakturen physiologisch wieder richtig zusammen zu bringen. Leider bekommt man nur im Nachhinein durch die Ärzte mit wie es den jeweiligen Patienten geht, aber es freut einen doch immer sehr zu hören, dass der Patient beispielweise wieder ganz normal gehen kann, obwohl sein Bein mehfrach frakturiert (gebrochen) war.

Desweitern habe ich die Möglichkeit die Anatomie von uns Menschen hautnah zu sehen – mich hat dieser Teil schon immer sehr interessiert. Natürlich will man nicht alles so ganz genau sehen 😛

Gerade im OP arbeitet man in meinem Beruf sehr nah mit den eigenen Kollegen und Ärzten zusammen und verbringt mehrere Stunden miteinander – was herausfordernd ist, aber auch verbindet.

Ich habe natürlich keinen direkten Vergleich zu anderen Berufen, außer meiner Aushilfstätigkeiten und Praktika während der Schulzeit: so z.B. als Kassiererin sowie Kellnerin oder Praktikantin als Erzieherin oder auf Station. Ich fand, dass man dort relativ viel alleine für sich selbst gearbeitet hat, was nicht so meins ist. -> An alle die in diesen Bereichen tätig sind, Ihr könnt mir sehr gerne Eure Erfahrungen dazu schreiben. In den jeweiligen Bereichen habe ich ja nicht so lange gearbeitet wie in meiner jetzigen Tätigkeit 😉

Eine weitere “Besonderheit” an meinem Beruf ist, dass ich dort nicht mit so vielen interagieren muss. Das klingt jetzt wirklich sehr schräg und ich habe lange überlegt, ob ich dies überhaupt erwähnen soll. Ich bin einfach vom Typ her jemand, der nicht offen auf andere zu geht und Gepräche sucht. Im OP bin ich immer ganz froh über die Tatsache, dass die Patienten in den meisten Fällen schlafen. Auf Station spricht man beispielsweise (vor allem als Schülerin und Praktikantin) viel mit den Patienten, hört sich deren Geschichten und Lebenserfahrungen an. Sicherlich ist da auch viel Interessantes dabei, woraus man auch für sich selbst vielleicht die ein oder andere Schlussfolgerung ziehen kann, aber für mich ist dies einfach nichts.

Das heißt jetzt aber nicht, dass ich im OP ein stilles, graues Mäuschen bin. Ganz im Gegenteil! Dadurch, dass ich mich in meiner Klinik so wohl fühle und mit so ziemlich allen Kollegen sehr gerne zusammen arbeite, rede ich manchmal wie ein Wasserfall. Wenn ich Urlaub habe, merkt man das sofort – zumindest wird es mir so erzählt 😀



Ein Beispiel für vorbereitete Materialien für eine OP. Wenn wir fertig sind, dann decken wir zum Schutz unsere Tische ab und fahren diese an die Seite.
Ein Beispiel für vorbereitete Materialien für eine OP. Wenn wir fertig sind, dann decken wir zum Schutz unsere Tische ab und fahren diese an die Seite.

Warum bist du OTA geworden?

Einen Teil der Antwort zu dieser Frage könnt Ihr aus der vorherigen schon herausnehmen. Hier aber noch mal die Kurzfassung:

Medizin und die Anatomie des Menschen haben mich schon immer sehr interessiert und wo sieht man diese am besten, wenn nicht im OP? Nach dem Abi wollte ich natürlich am liebsten direkt studieren – was kann sich bestimmt jeder denken. Aber es ist einfach immer am sinnvollsten eine abgeschlossene Ausbildung zu haben und dann – oder eben dual zu studieren. Es hat ein bisschen gedauert bis ich dies eingesehen habe, aber letzten Endes hat mein Papa mich überzeugen können. Auf den Studienplatz warte ich zwar immer noch, aber jetzt verdiene ich einfach schon den ein oder anderen Euro und gewinne einiges an Erfahrung.

Ob ich wirklich noch studieren werde, kann ich aktuell noch nicht einmal sagen, da ich meinen Beruf einfach so gerne mache.

Der Beruf Operationstechnischer Assistent ist immer weiter in der Entwicklung. Die Medizin verändert sich immer mehr und die ganzen neuen Verfahren und Systeme lassen diesen dadruch nicht eintönig werden. Man lernt einfach nie aus und ein medizinischer Beruf sorgt immer für Arbeitsplätze. Denn wie wir alle aus eigenen Erfahrungen wissen: Verletzungen und Krankheiten gibt es leider immer und diese müssen eben auch behandelt werden.


Was macht dir am meisten Spaß an deinem Beruf?

Das Zusammenarbeiten mit meinen Kollegen! In den meisten Fällen lacht man wirklich viel zusammen und man erlebt auch sehr viel. Das schönste ist, wenn man sich nicht ein mal absprechen muss und jeder genau weiß, was er zu machen hat. Mal abgesehen davon, dass ich einfach gerne einen handwerklichen Beruf ausübe.


Ab wann durftest du alleine oder in Begleitung Bereitschaftsdienste machen? Auch schon in der Ausbildung?

In der Ausbildung habe ich im OP selbst nur Frühschicht und Spätschicht gearbeitet, sowie einen 12 Stunden Dienst am Wochenende im dritten Lehrjahr. Bei diesem Dienst war ich quasi die dritte Person von normalerweise nur zweien. Was ich damals jedoch im Nachhinein erfahren habe war, dass es keine Rufdienste für den Allgemeinchirurgischen und Unfallchirurgischen Teil des OP-Traktes gab. Wäre also ein schwerer Verkerhsunfall gekommen, dann hätte ich diese beiden Dienste ersetzen müssen und ich weiß nicht, ob ich mit der Situation da nicht überfordert gewesen wäre.

Hier an meiner Klinik habe ich ein halbes Jahr lang gar keinen Dienst gemacht. Dann habe ich mit Rufdiensten angefangen, wobei zwei erfahrenere Kollegen im Bereitschaftsdienst vor Ort sind und du eben nur bei Bedarf dazu gerufen wirst. Diese können dir dann zur Not auch helfen oder Anweisungen geben. Mit den Bereitschaftsdiensten an sich habe ich nur zwei Monate später angefangen. Dabei hat man dann eben nur noch einen weiteren Kollegen, der sich sehr gut auskennt und dir eben auch mal unter die Arme greifen kann.


Hier sehr Ihr meine Wenigkeit auf meinem Bett im Bereitschaftsdienstzimmer. Wenn man Glück hat und nicht/ mehr arbeiten muss, dann kann man es sich dort weitesgehend bequem machen.
https://www.instagram.com/p/Bs27QwIlZPY/?utm_source=ig_web_button_share_sheet
Hier sehr Ihr meine Wenigkeit auf meinem Bett im Bereitschaftsdienstzimmer. Wenn man Glück hat und nicht/ mehr arbeiten muss, dann kann man es sich dort weitesgehend bequem machen.
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Hast du auch mal Nacht- oder Spätdienst?

Diese Frage knüpft sehr gut an die Vorherige an. Nacht- bzw. Spätdienst habe ich nicht wirklich. Bei uns gibt es eben nur den Rufdienst, der unter der Woche von morgens da ist und bei Bedarf bleiben muss oder eben später wieder angerufen wird. Am Wochenende und an Feiertagen ist dieser nur auf Abruf bei akuten Notfällen.

Der Bereitschaftsdienst ist bei uns in 20 oder 24 Stunden geteilt – je nachdem ob man unter der Woche oder am Wochenende/ Feiertag arbeiten muss. Hierbei hat man 8 Stunden Regelarbeitszeit, in der man unter der Woche seine Kollegen zur Pause ablöst und am Wochenende meistens Operation von der Woche noch nachholt. Nach dieser Zeit gilt der Bereitschaftsdienst, der eigentlich ausschließlich für akute Notfälle wie zum Beispiel Verkehsunfälle gedacht ist. Leider versteht manch einer diese Regelung nicht so ganz und denkt sich daher, dass man ja operieren kann weil wir ja sowieso da sind. Aber das ist ein anderes Thema.

Im schlimmsten Fall kann es also sein, dass man im Bereitschaftsdienst 20 oder 24 Stunden durcharbeiten muss, weil eine Operation nach der anderen kommt. Im Rufdienst kommt bei uns noch theoretischt dazu, dass man am nächsten Tag weiter regulär im Tagdienst mitarbeiten muss. So würde man dann also 24 Stunden vom Vortag arbeiten, sowie die 8 Stunden am nächsten Tag. Denn wenn man nach dem Regelarbeitstag um 16 Uhr beispielsweise heim darf, 5 Stunden Pause hat bis man wieder gerufen wird, dann ist die rechtliche Ruhezeit leider eingehalten. Meistens erlaubt der Chef einem aber dass man Zuhause bleiben darf oder eben erst später kommen/ früher gehen darf.


Wie sieht dein Arbeitsalltag als OTA aus?

Dies ist eine schwierige Frage, da man diese einfach nicht kurz und knapp beantworten kann. Der Arbeitsalltag als OTA ist abhängig von vielen verschiedenen Faktoren.

Unter der Woche ist es im normalen Frühdienst eher die Regel, dass man sich morgens zu Beginn einschleust, also sich die grüne Bereichskleidung anzieht. Meistens trinke ich dann noch einen Cappucchino und esse einen Joghurt und dann beginnt der Arbeitsalltag richtig:

Je nachdem in welchem OP Saal man eingeteilt ist und welche Operationen auf dem Plan stehen, werden die benötigten Instrumente, Materialien und Geräte zusammen gesucht und für die jeweilige OP vorbereitet. Zudem testet man morgens die Geräte und stellt diese in Abhängigkeit von dem OP-Gebiet auf die jeweilige Position. Bei Bedarf füllt man den Saal schon mal auf, damit man während des Betriebes nicht für jeden Materialwunsch ins Lager laufen muss.

In Abhängigkeit von dem Ausmaß der Operation wäscht man sich dann steril ein, auch hier werde ich in einem späteren Post noch genauer drauf eingehen, und richtet die jeweils benötigten Instrumente und Materialien und baut diese bei Bedarf auch zusammen.

Sind die Narkosevorbereitungen abgeschlossen, wird der Patient dann im OP Saal gelagert, das zu operierende Gebiet abgewaschen und dann kann die jeweilige Operation auch schon starten. Naht diese dann dem Ende wird noch der Verband vorbereitet, das können Pflaster sein oder aber auch eine Gips-Schiene. Die Materialien werden nach der OP dann entsorgt, der Patient entlagert und der OP Saal sowie die Geräte werden gereinigt und für die nächste Operation vorbereitet.

Ein Beispiel für einen Standard-Tischaufbau in der Allgemeinchirurgie
Ein Beispiel für einen Standard-Tischaufbau in der Allgemeinchirurgie

Meistens hat man während dieser Wechsel noch Zeit etwas zu trinken oder schnell auf Toilette zu gehen. Das hängt jedoch starkt von der Menge der Materialien ab, der Wechelzeiten bei der Narkose zwischen den Patienten und dem eigenen Organisationsgeschick.

Gegen Mittag wird man von den Diensthabenden Kollegen, wenn man Glück hat, für eine halbe Stunde zur Pause ausgelöst, danach geht es genau so weiter wie eben geschildert.

Hat man viel Programm im OP Saal, hat ganz große und komplexe Operationen oder aber es ist noch ein Notfall eingeschoben worden, kann es sein, dass der Saal über den Feierabend hinaus laufen wird. Dann wird man in der Regel vom Bereitschaftsdienst ausgelöst und gibt diesen eine ausführliche Übergabe inklusive Zwischenzählung der jeweiligen Materialien. Gehen zu viele Säle über die Zeit oder man selbst hat Rufdienst, dann muss man leider länger bleiben. Der Rufdienst kümmert sich bei uns noch um die Versorgung der Präparate und Proben aus den Operationen, dies wird ebenfalls ein Extrathema in einem späteren Post.


Hier habe ich Euch mal in einem Bereitschaftsdienst von mir mitgenommen, um Euch einfach mal einen kleinen Einblick zu ermöglichen:


Das war jetzt doch etwas ausführlicher als eigentlich geplant. Da es noch viele weitere Fragen gab, einige wurden im Video ja bereits kurz beantwortet, werde ich diese in mehrere Abschnitte unterteilen. Es gibt bestimmt auch noch mehr offene Fragen, die ich in dem nächsten Teil dann auch wieder aufgreifen kann.

Wie Ihr vielleicht auch gemerkt habt, habe ich versucht die Fragen grob zu gliedern. Daher werden im nächsten Post die restlichen Fragen rund um meine Erfahrungen während der Ausbildung und auch sonst im ganz normalen Arbeitsalltag als OTA beantwortet.


Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

Eure franzi 🙂


Ausbildung zur OTA – meine Buchempfehlung

Hallo Ihr Lieben und herzlich willkommen im Jahr 2019!

Um gut durch die Ausbildung zu kommen braucht Ihr nicht nur gute Dozenten in der Schule, oder Praxisanleiter in der Klinik, sondern auch hilfreiche Bücher. Im Folgenden werde ich Euch die ein oder andere Buchempfehlung für die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz (aber sicherlich auch für andere medizinische Berufen) vorstellen.

Klinikleitfaden OP-Pflege (Urban&Fischer)

Den Klinikleitfaden solltet Ihr meiner Meinung nach unbedingt in Eurem Bücherregal stehen haben. Ich finde diesen sogar besser als das Lehrbuch, welches uns von der Schule damals zur Verfügung gestellt wurde. Die wichtigsten Inhalte sind hier kurz und knapp thematisiert und das beste an diesem Buch: Ihr könnt es mit zur Arbeit nehmen und sogar im Kasack mitnehmen. Bei dem eigentlichen Lehrbuch wäre dies doch sehr unbequem gewesen.

Der Leitfaden gibt kurze Einblicke in die Anatomie der jeweiligen Organe und die Operationsmöglichkeiten – beispielsweise beim Magen. Ihr erfahrt in diesem Buch also welche Operationen beim Magen möglich sind, wie diese ablaufen, welche Instrumente und Materialien man benötigt und ganz knapp dessen Anatomie.

Ich hatte mir dieses Buch anfangs immer von einem OP-Pfleger an meiner Klinik ausgeliehen und obwohl das Buch schon recht alt war, hat es ungemein geholfen. Daher hatte ich mir auch nicht das aktuellste nachgekauft. Das was mir auch zu teuer – ich hatte mich immerhin mit einigen Büchern eingedeckt wo jeweils der Neupreis schon für einen Azubi recht hoch war. Eine absolute Buchempfehlung von mir!

Unter folgendem Link kommt Ihr direkt zur aktuellen Auflage. Es handelt sich hierbei um einen Affiliate-Link, bei dem ich eine kleine Provision erhalte, solltet Ihr Euch das Buch kaufen.

OP-Pflege Prüfungswissen (Springer)

Dieses Buch ist für die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz ein absolutes MUSS! Ich habe hiermit fast ausschließlich für die Prüfungen gelernt, weil es einfach von allen Fachbereichen, auch bei den Grundlagen, das Wichtigste beinhaltet. Das ganze Buch ist voller Prüfungsaufgaben, von Nadelkunde über Springertätigkeiten bis hin zur Anatomie, Chirurgie, Pathologie der einzelnen Fachabteilungen. Lösungen sind natürlich auch enthalten 😉

Achtung! Nur dieses Buch für die Prüfungen zum Lernen zu verwenden ist nicht ausreichend! Es deckt einfach nicht alles was Ihr wissen müsst ab und kennt natürlich nicht die Besonderheiten an Eurer Klinik.


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Chirurgie fast – der 15h Crashkurs (Börm Bruckmeier Verlag)

Dieses Buch ist für mich perfekt gewesen um auch während des Arbeitsalltages neben den Operationen nachzulesen, weshalb wir den Patienten bei diesem Krankheitsbild operieren. Es gibt auch ab und zu einen kurzen Einblick in die Anatomie. Die jeweiligen OP-Schritte werden hierbei jedoch nicht erklärt. Lediglich wie die Erkrankung, die Symptome/Klinik und die Therapiemöglichkeiten aussehen wird hier erklärt.

Natürlich möchte ich Euch auch in diesem Jahr einiges aus meiner Berufswelt erzählen und so dem ein oder anderen auch bei der Ausbildung helfen. Denn auch 2019 ist der Personalmangel ein großes Thema. Bedingt dadurch, kommt es leider zu einer schlechteren Ausbildung und zum “Learning-by-Doing”. Ich selbst habe dies am eigenen Leib erlebt und möchte den derzeitigen und zukünftigen Schülern mit meinem Blog die Ausbildung wenigstens etwas angenehmer gestalten.

Prinzipiell kann man also sagen, dass dieses Buch in Kombination mit dem Klinikleitfaden OP-Pflege und dem Buch „Anatomie fast“, welches ich Euch im Anschluss vorstellen werde, Euch während des Arbeitsalltages ideal über die jeweiligen Maßnahmen bei den Patienten aufklärt.


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Anatomie fast (Börm Bruckmeier Verlag)

Wie ich eben bereits angeschnitten habe, ist dieses Buch ebenfalls ideal um es während der Arbeit mit dabei zu haben und darin zu blättern. Ich finde jedoch, dass die Anatomie in diesem Buch für unseren Beruf jedoch zu genau und detailliert ist. Für unseren Beruf müssen wir nicht ganz so viel wissen 😉

Aber für diejenigen, die sich sehr für die Anatomie interessieren und gerne jederzeit etwas darüber lernen/ lesen möchten, ist dieses Buch auch gut geeignet. Dadurch, dass es so klein und handlich ist, passt es auch in die ein oder andere Handtasche und nimmt nicht viel Platz weg.



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Klinikleitfaden Chirurgie (Gustav Fischer)

Dieser Klinikleitfaden ist für mich die ideale Ergänzung zum OP-Pflege Leitfaden. Wenn man also so will, kann man sagen, dass diese beiden Bücher und das „Anatomie fast“ Buch durchaus ausreichend sind. Die Krankheitsbilder werden hier genauer erklärt, sowie rechtliche Aspekte. Ihr bekommt aber auch einen Einblick in die chirurgischen Arbeitstechniken – beispielsweise in Form von Verbänden oder der Diagnostik.

Grundsätzlich ist auch dieses Buch für unseren Beruf etwas zu speziell und eher für die ärztlichen Kollegen geeignet. Aber ich finde man kann nie zu viel Wissen – auch wenn man nicht studiert hat, kann man sich dieses wissen dennoch aneignen und auch manchmal den Ärzten somit helfen. Bei intraoperativen Röntgenbildern fragen die Ärzte zum Beispiel häufig auch nach unserer Meinung.


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Prüfungswissen in Frage und Antwort – Biologie, Anatomie, Physiologie (Lauverlag)

Ihr wollt für die Anatomieprüfung lernen? Dann solltet Ihr dieses Buch unbedingt kaufen. Von der Schule aus hatten wir von dieser Reihe aus das Anatomie Buch und das passende Arbeitsheft. Leider haben wir mit beiden im Unterricht kaum gearbeitet – um ehrlich zu sein hatten wir hierbei auch etwas Pech. Gute Anatomielehrer sind nämlich eine Rarität!

Das Buch bereitet Euch durch die ganzen Aufgaben perfekt auf die Prüfungen vor. Die Lösungen von den Testaufgaben zu den jeweiligen Bereichen stehen selbstverständlich ebenfalls drinnen.

Wenn Ihr sowieso von der Schule aus das Anatomie Buch und Arbeitsheft zur Verfügung habt, dann sollte eine Prüfung dank „Prüfungswissen in Frage und Antwort“ ohne Probleme bestanden werden.



Chirurgie Basics (Urban & Fischer)

Mit diesem Buch habe ich auch viel für meine Prüfungen gelernt. Es war das erste Buch, welches ich mir für die Ausbildung gekauft habe – kurz bevor ich mit dieser begonnen habe. Es hat mir zu Beginn direkt einen groben Einblick in die Materie gegeben. Operationsverfahren, Krankheitsbilder und die Anatomie werden hier kurz veranschaulicht.

Dadurch dass es, nicht wie die ganzen anderen Bücher, etwas größer ist, sind auch mehrere und vor allem qualitativ hochwertigere Bilder enthalten. Ein reales Bild macht es einem eben doch einfacher etwas zu verstehen. Sei es ein Röntgenbild, oder beispielsweise das einer Erkrankung. Auch die Grafiken und Zeichnungen sind sehr hilfreich!

Dieses Buch ist jedoch auch eher für angehende Mediziner geeignet, auch wenn es nur die Basics sind.


Konkrete Buchempfehlung

Meine erste Buchempfehlung ist für mich hier definitiv „OP-Pflege Prüfungswissen“. Einfach weil ich hiermit wirklich am meisten für die Prüfungen gelernt habe und weil die Lehrer dieses Buch auch gerne als Inspiration heranziehen. Wie ich weiter oben bereits geschrieben habe, enthält es aus den wichtigsten prüfungsrelevanten Bereichen Aufgaben.

Direkt im Anschluss kommt das nächste Prüfungs-Buch: „Prüfungswissen in Frage und Antwort“. Ideal ist es natürlich, wie bereits erwähnt, wenn Ihr auch das Lehrbuch und Arbeitsheft hiervon von der Schule aus vorgegeben habt. Man kann sich dank diesem Buch perfekt kleine Anatomietests erstellen und so das gelernte festigen oder aber sein Lampenfieber vor den Prüfungen bekämpfen.

Platz drei meiner Buchempfehlung teilen sich die beiden Klinikleitfaden, da sie einfach handlich sind und man sie überall mithin nehmen kann. Also ideal um zwischendurch zu lernen. Außerdem bauen die Bücher perfekt aufeinander auf. In jedem dieser Exemplare wird ein Thema ganz genau erklärt, die anderen jedoch kurz angeschnitten.

Als Beispiel nehmen wir hier wieder den Magen: bei der Chirurgie wird die Anatomie erklärt, sowie diagnostische Methoden um das jeweilige Krankheitsbild, eine Magenausgangsstenose, feststellen zu können. Die Therapie wird hierbei auch kurz erklärt. Genauere Details der OP, sowie benötigte Instrumente und Materialien werden dann im OP-Pflege Leitfaden erklärt.

Die beiden Taschenbücher „Chirurgie fast“ und „Anatomie fast“ besetzen für mich Platz 4. Sie sind vor allem jetzt für mich im Arbeitsalltag noch äußerst hilfreich um das ein oder andere besser zu verstehen. Ich muss nämlich gestehen, dass ich in der Ausbildung „Bulimie-Lernen“ exzessiv betrieben habe. Daher begleiten mich diese beiden Bücher vor allem jetzt im Arbeitsalltag viel, denn den Ablauf der Operationen und die benötigten Materialien kenne ich ja jetzt sehr gut.

Ich denke Ihr kommt auch gut durch die Prüfung ohne das Buch „Chirurgie Basics“, daher steht dieses bei mir an letzter Stelle. Auch wenn ich selbst sehr viel hiermit gelernt habe.

Natürlich habe ich noch einige medizinische Bücher mehr und es gibt auch noch einige, die ich selbst nicht besitze, weil ich sie einfach nicht vermisse oder vermisst habe. Ich habe Euch hier einfach nur die Bücher vorgestellt, die mir besonders bei den Prüfungen geholfen haben.

Ich hoffe dieser kleine Einblick ist für Euch hilfreich und Ihr kommt mit Hilfe dieser Bücher, sofern Ihr sie denn auch besitzen möchtet, gut durch die Ausbildung. Habt Ihr auch noch die ein oder andere Buchempfehlung? Dann teilt sie mir doch gerne in den Kommenatren mit!







Dies ist übrigens eine unbezahlte Werbung bis auf die Affiliate-Links! Leider muss man ja jetzt alles als Werbung kennzeichnen. Ich habe mir alle Bücher selbst gekauft und werde natürlich nicht dafür bezahlt diese hier auf meinem Blog vorzustellen. Es sind einfach nur meine eigenen Erfahrungen und meine Buchempfehlung an Euch.


In diesem Sinne entlasse ich Euch in den Abend und wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!

Eure franzi

Ausbildung zur OTA – Aufgaben der Operationstechnischen Assistenz

Hallo Ihr Lieben!
In einem meiner letzten Beiträge habe ich Euch bereits von den einzelnen Lernbereichen und grob deren Inhalte berichtet. Heute möchte ich dies noch mal genauer vertiefen, damit sich der ein oder andere besser auf die Ausbildung im OP vorbereiten kann – oder auch schon für anstehende Prüfungen. Dieser Post enthält einige spezifische Fachbegriffe, bei Fragen hierzu stehe ich gerne zur Verfügung. Kommen wir nun zu den Aufgaben einer OP-Pflegekraft.
In den ersten Wochen lernt Ihr die wichtigsten Aufgaben Eures neuen Berufes. Sicherlich kommt Euch einiges schon bekannt vor, da Ihr Euch selbstverständlich ausführlich informiert habt. Daher beginnen wir nun mit den Grundlagen einer Operationstechnischen Assistenz. Da diese natürlich einige Punkte umfasst, werde ich dieses Thema in mehrere Posts splitten.
Dieses Bild ist während meiner Ausbildung in der Berufsschule entstanden. Zu sehen ist ein Einwegtrokar für Laparoskopische (Minimalinvasive Eingriffe mit einer Kamera z.B. im Bauchraum) Operationen. (copyright by franzis-blogstory.schreibnacht.de)


Präoperativ (“vor der OP”):

Dies bedeutet, dass Ihr vor der OP die benötigten Materialien wie zum Beispiel die Abdeckung, Siebe, Verbandsmaterial, Nahtmaterial und vieles mehr bereit stellt. Diese müsst Ihr dann ebenfalls auf deren Sterilität kontrollieren und steril Eurem instrumentierenden Kollegen anreichen.

Ihr seid aber auch verantwortlich für die sichere Identifikation des Patienten wenn Ihr diesen beispielsweise in der OP-Schleuse entgegennehmt und beim Umlagern vom Krankenbett auf den OP-Tisch helft. Bevor die eigentliche OP starten kann, müsst Ihr den Patienten auch ordnungsgemäß mit Hilfe der Chirurgen und der Anästhesie lagern. Dabei müssen alle Beteiligten also darauf achten, dass die Privatsphäre des Patienten gewahrt wird, alle potentiellen Stellen für Lagerungsschäden ordentlich gepolstert sind und beispielsweise die Arme nicht überstreckt werden.

Da während den Operationen Blutungen mit elektrischen Geräten koaguliert (mittels Strom und Hitze werden hierbei kleine Blutungen verödet – ähnlich wie bei einem Steak auf einem Elektrogrill) werden, muss auch einiges dazu beachtet werden. So benötigt man bei der Verwendung von Monopolar eine Neutralelektrode, damit der Strom wieder aus dem Körper herausgeleitet werden kann. Diese Elektrode muss vor der OP auf den Patienten geklebt werden, da dies später schwieriger ist, wenn das OP-Gebiet bereits abgedeckt ist.

Mit “abgedeckt” meint man die sterilen Tücher, die auf den Patienten gelegt oder geklebt werden, damit man eine gewisse Transparenz und Distanz zu dem Patienten erhält. Sie sorgen aber auch dafür, dass die Sterilität während einer Operation gewahrt werden kann und man sich nur auf das jeweilige OP-Gebiet konzentriert. Je mehr Fläche man hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass etwas unsteril wird. So wird beispielsweise bei einem Eingriff am Fuß nicht das ganze Bein freigelassen, sondern wirklich nur bis ca. zur Hälfte der Wade. Alles andere wird dann mit sterilen Tüchern zugedeckt.

Ab dem Zeitpunkt, wo Ihr den Patienten entgegennehmt, seid Ihr bereits für die Dokumentation verantwortlich – dieses Thema wird Euch während der gesamten Ausbildung begleiten, denn eine vollständige Dokumentation ist das A und O! Es ist mit eine der wichtigsten Aufgaben im OP. Ihr seid während der OP als Springer die Person, die hauptsächlich den Ablauf schriftlich festhaltet.

Intraoperativ (“während der OP”):

In dieser Phase seid Ihr dafür zuständig, dass das operierende Team ohne große Verzögerungen alle zusätzlich benötigten Materialien erhält. Dies umfasst beispielsweise weitere Nähte, benötigte Siebe wenn Ihr z.B. von einem Laparoskopischen Eingriff (z.B. ein Eingriff mit einer Kamera in den Bauchraum) auf einen konventionellen umsteigt oder sich die Lagerung OP-bedingt verändern muss – da die Chirurgen schlecht abtreten können um dies selbst zu machen, seid Ihr hierfür unter anderem verantwortlich. Es ist gehört als zu Euren Aufgaben, dass dem reibungslosen Ablauf nichts im Weg steht.

Ihr müsst während der OP aber auch den Patienten genau beobachten, so ist ein frühzeitiges Erkennen eines Nachlassens der Narkose gewährleistet. Wie eben bereits erwähnt ist auch hier die Dokumentation besonders wichtig. So müsst Ihr beispielsweise die Schnitt-Naht-Zeiten festhalten, wann der Patient in die jeweilige Lagerung gebracht wurde und selbstverständlich wer alles bei der OP dabei ist. Aber auch die Materialien und Verbrauchgüter müssen notiert werden. Dies ist jedoch von Klinik zu Klinik unterschiedlich – in meiner aktuellen Klinik wird akribisch jedes einzelne Sterilgut – von den OP-Sets und Handschuhen über Lampengriffen bis hin zu den jeweiligen Nähten vermerkt. In meiner alten Klinik wurden beispielsweise nur die Materialien für die Zählkontrolle, Siebe und natürlich die Implantate eingegeben.

Hugo Giovanni – das Skelett aus meiner Berufsschule, oftmals sehr gut geschützt eingekleidet. (copyright by franzis-blogstory.schreibnacht.de)

Während der OP wird auch oftmals das ein oder andere Präparat (z.B. Gewebeproben oder Tumore) entnommen. Bei Tumoroperationen, die mit Lyphknotenentfernungen kombiniert sind, kommen so schnell um die 6 (oder mehr) Präparate zusammen. Da sich die Chirurgen während der OP auf deren reibungslosen Ablauf konzentrieren müssen, können sich diese die jeweiligen Bezeichnungen nicht unbedingt behalten. Daher seid Ihr dafür verantwortlich, dass die Präparate richtig nummeriert und bezeichnet sind. Somit kann eine Verwechslung ausgeschlossen werden.

Postoperative (“nach der OP”) Aufgaben:

Dies ist gleichzusetzen mit dem Ende der OP, denn hier helft Ihr nachdem die Naht beendet wurde bei den Verbänden – so bereitet Ihr beispielsweise eine Gipsschiene bei Operationen am Unterarm vor, entlagert den Patienten (er wird wieder in die “normale” Liegeposition gebracht) und sorgt auch hier wieder dafür, dass dessen Privatsphäre gewahrt wird und er beispielsweise nicht komplett nackt wie auf dem Präsentierteller liegt. Gemeinsam mit Eurem sterilen Kollegen entsorgt Ihr alle benötigten Verbrauchsgüter, bringt unter anderem die Siebe in die Entsorgung und räumt spitze Gegenstände wie Nadeln und Skalpellklingen in die dafür vorgesehenen Behälter.

Während aller drei Phasen müsst Ihr immer bedenken, dass der Patient immer im Vordergrund steht und alles zu seinem Wohl ist. Auch ist während dieser Zeiträume immer die Dokumentation besonders wichtig und die Zählkontrolle findet in jeder dieser Phasen statt. So zählt Ihr beispielsweise unter der Vier-Augen-Kontrolle vor der OP mit Eurem Kollegen alle Tupfer, Bauchtücher, Kompressen etc., währenddessen z.B. wenn eine Pausenablöse stattfindet oder weitere Materialien angereicht werden müssen, und zu guter Letzt bevor die Operateure mit dem Zunähen beginnen. So gewährleistet Ihr nämlich, dass kein Tupfer o.ä. im OP-Situs (OP-Gebiet) verbleibt und später zu Beschwerden führt.

Auf die Themen Dokumentation, Lagerung, Koagulation, Abdeckung und Präparate werde ich in späteren Posts noch einmal genauer eingehen.

Übrigens: Es gehört eigentlich nicht zu Euren Aufgaben während der OP die Telefone der Chirurgen zu betätigen. Es ist eine freundliche Geste aber eben nicht eine der Aufgaben des OP Personals.

Das war es von mir fürs Erste zu Aufgaben. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Ihr mir ein kleines Feedback hinterlasst, ob es für Euch so verständlich ist oder gar teilweise zu detailliert.
Ansonsten sehen wir uns bei meinem nächsten Post wieder! Bei weiteren Fragen könnt Ihr diese selbstverständlich auch in die Kommentare schreiben. Ich versuche diese möglichst schnell zu beantworten.

Ich wünsche Euch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende!

Liebste Grüße, Eure franzi 🙂

* Die Bilder wurden von Kollegen während der Ausbildung gemacht.

OTA – Arbeiten in der Ausbildung

https://www.pexels.com/de-de/foto/person-hande-professionell-klinik-4483327/
Hallo Ihr Lieben!
 
Heute möchte ich Euch von der Zeit in meiner Ausbildung berichten – sprich wie es war als Auszubildende zu arbeiten, wie ich mich dabei gefühlt habe usw.

 

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